Jüdische Militärseelsorge

Unser Angebot

Das Militärrabbinat hat als Dienststelle der Bundeswehr ein vielfältiges Aufgabenspektrum. Vom Standort in der Berliner Johannisstraße aus wird der Aufbau der Jüdischen Militärseelsorge und seiner Außenstellen gesteuert.

Ein Rabbiner mit schwarzem Hut unterhält sich an einem Tisch sitzend mit zwei Soldaten in Flecktarn

Unsere wichtigste Aufgabe ist es, die jüdischen Soldatinnen und Soldaten im Grunddienst und im Auslandseinsatz bei der Religionsausübung zu unterstützen. Wir helfen unter anderem bei der Bereitstellung koscheren Essens, kümmern uns um die religiöse Lehre, unterstützen bei der Begehung der jüdischen Feiertage und stehen natürlich für Gespräche über alles, was unsere Soldatinnen und Soldaten bewegt, zur Verfügung. Wie die anderen Militärseelsorgen sind wir darüber hinaus auch seelsorgerische Ansprechstelle für alle Kameradinnen und Kameraden unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit. Im Lebenskundlichen Unterricht diskutieren unsere Militärrabbiner mit allen Soldatinnen und Soldaten Lehrinhalte wie Menschenwürde, Freiheit und Demokratie aus ethischer Sicht, wobei unter anderem auch Bezüge zur jüdischen Ethik hergestellt werden. Wir pflegen den interreligiösen Dialog insbesondere mit den Vertreterinnen und Vertretern der Evangelischen und Katholischen Militärseelsorge und arbeiten eng mit anderen Dienststellen zusammen.

Die Jüdische Militärseelsorge wächst

Vom Militärrabbinat in Berlin aus wird der Aufbau der Jüdischen Militärseelsorge gesteuert. Im Moment arbeiten mehr als 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Zentrale der Dienststelle in Berlin (Stand: September 2024). Außenstellen gibt es in Hamburg, Leipzig, München, Potsdam-Schwielowsee und seit September 2024 in Köln. Dort nehmen Militärrabbinerinnen und Militärrabbiner und ihre Rabbinatshelfer und -helferinnen vor Ort die Aufgaben der Jüdischen Militärseelsorge wahr.

Ein Logo mit hebräischer Schrift, einem Stern und dem Schriftzug "Militärrabbinat".

Das Logo des Militärrabbinats besteht aus dem Davidstern und den Gesetzestafeln.

Bundeswehr

Das Angebot für jüdische Soldatinnen und Soldaten

Eine unserer wichtigsten Aufgaben ist es, jüdischen Kameradinnen und Kameraden im Dienst zu unterstützen. Unsere Militärrabbiner sind dafür an fünf Standorten in ganz Deutschland Ansprechpartner. Zu unseren Aufgaben gehört unter anderem, die wichtigsten jüdischen Kultgegenstände zur Verfügung zu stellen, religiöses Lernen anzubieten und uns für die Belange jüdischer Soldatinnen und Soldaten bei der Bundeswehr einzusetzen.

So haben wir unter anderem einen Sofer (besonders ausgebildeter Schreiber religiöser heiliger Texte) damit beauftragt, für das Militärrabbinat eine Torarolle zu schreiben, aus der bei Übungen und Einsätzen der Wochenabschnitt aus den fünf Büchern Mose beim Gebet gelesen werden kann. Außerdem stellen die Militärrabbinerinnen und Militärrrabbiner Tallitot (Gebetsmäntel) und Tefillin (Gebetsriemen) zur Verfügung und kümmern sich darum, dass die Soldatinnen und Soldaten alles haben, was sie zu den religiösen Feiertagen benötigen, beispielsweise Mazzot (ungesäuertes Brot) für Pessach.

Zum religiösen Lernen können die jüdischen Soldatinnen und Soldaten auf die Literatur in der Bibliothek in der Zentrale des Militärrabbinats in Berlin sowie auf die kleineren Bestände in den fünf Außenstellen zugreifen. Ferner werden die Militärrabbiner und Militärrabbinerinnen regelmäßig Schiurim (religiöse Lernvorträge) anbieten und Chawurot (Lernpartnerschaften) organisieren.

Sowohl im Einsatz als auch auf Übungen und im normalen Dienst helfen wir den Kameradinnen und Kameraden außerdem dabei, sich koscher zu ernähren.

Unsere Kultgegenstände

  • Gebetsmantel

    Der Tallit ist im Judentum der Gebetsschal, der in der Synagoge und bei anderen Anlässen um die Schultern getragen wird.

    Bundeswehr/Marc Bienek
  • Kultgegenstände Kippot

    Eine Kippa (Mehrzahl: Kippot) wird aus Respekt vor G-tt getragen. Für Teilnehmende an einem Gebet und männliche Besucher einer Synagoge oder eines jüdischen Friedhofs ist sie verpflichtend. Orthodoxe Juden tragen sie auch in sonstigen Situationen.

    Bundeswehr/Marc Bienek
  • Kultgegenstände Estherrolle

    Das ist die erste Esther-Rolle des Militärrabbinats. Sie wurde eigens für die Jüdische Militärseelsorge auf Pergament geschrieben.

    Bundeswehr/Marc Bienek
  • Kultgegenstände Rassel

    Diese Rasseln werden zu Purim im März genutzt

    Bundeswehr/Marc Bienek
  • Schofar

    Der Schofar, ein Instrument aus Widderhorn, wird am jüdischen Neujahrsfest Rosch haSchana und zum Abschluss des Versöhnungstages Jom Kippur geblasen.

    Bundeswehr/Marc Bienek