Im Oktober trafen sich auf Gut Wittmoldt, das auf einer Halbinsel im Plöner See liegt, vier traumatisierte Soldaten mit ihren Kindern. Betreut wurden sie von Militärdekan Karsten Wächter und dem Psychologen Thomas Kleinheinrich.

Die gebauten Bogen müssen auch getestet werden

Die gebauten Bogen müssen auch getestet werden

Militärseelsorge

Unter der fachkundigen Anleitung vom Bogenbauer Michael Holm hobelte, sägte, raspelte, feilte und schmirgelte jeder Vater mit viel Hingabe und Geduld einen Bogen, natürlich mit tatkräftiger Unterstützung seines Kindes.

Als die Arbeiten in Fahrt gekommen waren, hatten sich die Kinder davon überzeugt, dass man die Väter auch mal für einen Moment alleine lassen konnte. Sie machten sich mit den Kinderbetreuerinnen Julia und Hannah zu verschiedenen Outdoor-Aktivitäten auf, wie zum Beispiel einer kleinen Bootstour oder zu Streifzügen zu den Pferdekoppeln und Streuobstwiesen.

Zwischendurch konnten sich alle immer wieder beim Bogenschießen treffen. In den Morgenrunden zeigte Wächter, dass ein Bogen auch ein Gleichnis für den Menschen sein kann - so muss zum Beispiel die Sehne immer wieder entspannt werden, genauso wie die Seele.

Am Ende freuten sich alle über das Ergebnis. „Zu Hause hätte ich das nicht fertiggebracht“, resümierte ein Teilnehmer. Ein anderer meinte: „Es war wunderbar für mich, Zeit mit meiner Tochter zu haben, ihre Gefühle wahrzunehmen - und meine eigenen auch wieder spüren zu können.“

Es war auf vielen Ebenen ein wohltuendes Wochenende, das nur möglich war, weil man sich fast ausschließlich draußen aufgehalten hat und so die Abstandsregeln leicht einhalten konnte.


von Karsten Wächter