Volkstrauertag

Erinnern ist Teil der Gewissensbildung

Erinnern ist Teil der Gewissensbildung

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
1 MIN

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Der Volkstrauertag hat in den vergangenen Jahren eine neue Bedeutung gewonnen. Die Erinnerung an die beiden großen Weltkriege des 20. Jahrhunderts ist in den Hintergrund getreten – auch deshalb, weil die Menschen, die die Kriege erlebt und die Menschen gekannt haben, die ihnen zum Opfer gefallen sind, weniger werden.

Kriegerdenkmale erinnern an die Gefallenen und die zivilen Opfer

Kriegerdenkmale erinnern an die Gefallenen und die zivilen Opfer

Walter Linkmann / Militärseelsorge

Seit 25 Jahren ist Deutschland wieder an militärischen Operationen beteiligt. Auch wenn die Auslandseinsätze der Bundeswehr nicht das eigene Land zu betreffen scheinen, lebt heute unter uns eine Generation von Soldatinnen und Soldaten, die wissen, was Krieg bedeutet, weil sie seine Schrecken gesehen haben. Mit der russischen Aggression gegen die Ukraine ist ein Krieg für Menschen in unsrer Nähe wieder tägliche Wirklichkeit geworden. Der Volkstrauertag erinnert an das Leiden der Vielen, die ihr Leben verlieren.

Deutschland braucht Orte der Erinnerung. Dort gedenken wir als Gesellschaft der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft.

Wir brauchen diese Orte. Wir brauchen Anlässe, zu denen wir uns ins Gedächtnis rufen, was geschehen ist und was geschieht.

Wir brauchen den Volkstrauertag als Tag des Gedenkens an die Opfer der Weltkriege. Wir denken an die Gefallenen der Bundeswehreinsätze. Wir trauern um die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft.

Erinnern ist eine entscheidende Voraussetzung der Gewissensbildung. Gewissen braucht Wissen.

Ich bin dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und allen, die den Volkstrauertag in Deutschland aktiv gestalten, dankbar. Sie halten diese Erinnerung wach. Sie setzen ein Zeichen für den Frieden.  

Wir erinnern uns nicht an Zahlen, sondern an einzelne Menschen. Es ist gut, dass auf den Kriegerdenkmälern und auf den Gräberfeldern Namen stehen oder dass mit den Inschriften – wenn diese Namen fehlen – an einzelne unbekannte Menschen erinnert wird.

Ich bitte Gott um Frieden und ein Ende der Gewalt – für die Ukraine, für Mali und am Horn von Afrika und für alle Menschen, die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft sind.

von Dr. Bernhard Felmberg, Evangelischer Militärbischof

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