Militärseelsorge begleitet Durchschlageübung
Militärseelsorge begleitet Durchschlageübung
- Datum:
- Ort:
- Unna
- Lesedauer:
- 2 MIN
Mittwochmittag. Ich stelle den Dienstwagen auf dem Parkplatz Himmelspforten im Arnsberger Wald ab. Die ersten Kameraden des Aufklärungsbataillons 7 begrüßen mich. Der Parkplatz ist fest in der Hand der Bundeswehr. Das Bataillon führt seit Montag eine intensive Durchschlageübung im Arnsberger Wald durch.
Der Oberstabsgefreite K. fährt mich im Mungo zum Sammelpunkt. „Bisher läuft es ganz gut,“ meint er, „heute Nacht war allerdings heftig.“ Stimmt. Zuhause habe ich während des Starkregens an die Kameradinnen und Kameraden draußen gedacht.
Am Sammelpunkt empfängt mich Oberstabsfeldwebel S., Spieß der 3. Kompanie. Hier ist er für die Betreuung zuständig. „Schön, dass Sie da sind.“ Dann erzählt er, dass der Regen und das schwierige Gelände doch zu einigen Ausfällen geführt haben. Jetzt werden die Gruppen nach und nach eintreffen. Von Major B., dem Übungsleiter, lasse ich mich einweisen. Er nimmt mich mit dem Kommandeur ins Gelände mit. Die Kameradinnen und Kameraden freuen sich, ihren Pfarrer zu sehen. Und über die Energie-Riegel, die er im Rucksack hat. Der einen und dem anderen ist die Erschöpfung deutlich anzusehen. Da tut eine kleine Pause gut. Neben dem Marsch warten auf die Soldatinnen und Soldaten auch herausfordernde Stationen: Hinterhalt und Verwundetentransport. Der Ausbildungs-Fokus liegt zurzeit klar auf Landes- und Bündnisverteidigung.
Wieder am Sammelpunkt erwarte ich die Gruppen, die durch sind. Hier erzählen die Kameradinnen und Kameraden von ihren Erfahrungen. Die meisten sind zufrieden. Sie haben die Herausforderung geschafft. Hauptfeldwebel W. hat seine Gruppe ganz ohne Ausfälle durchgeführt: „Wir haben uns vor dem Regen gut geschützt. Es bringt ja nichts, wenn alle durchnässt sind.“ Per Shuttle verlegen die Gruppen nach Ahlen in die Westfalenkaserne.
Morgens um drei sind schließlich alle angekommen und versorgt. Jetzt kann auch ich ein wenig ruhen. Auf der Ladefläche des Fünf-Tonners steht mein Feldbett. Nach kurzer Ruhe stehe ich um sieben auf. Die beiden Kameraden, die sich den Laderaum mit mir teilen, schlafen noch. Feldhygiene. Ein kleiner Spaziergang in der Morgensonne. Zwei Windräder stehen im Nebeldampf. Alles wirkt friedlich. Nur die Fahrzeuge und ein paar versteckte „Dackelgaragen“ erinnern an die Übung des Ernstfalls. Ich genieße diesen Moment der Ruhe.
Der Spieß hat für das Frühstück Brötchen organisiert. Das sorgt für gute Laune. Jetzt nur noch aufräumen. Dann haben es auch die Übungsleitenden und -unterstützenden geschafft. „Sie sind immer dabei. Das tut uns gut,“ strahlt mich ein Kamerad beim Abschied an. Natürlich bin ich dabei. Schließlich hat Militärseelsorge da zu sein, wo die Soldatinnen und Soldaten sind.