Den Garten der Liebe pflegen und bewahren
Den Garten der Liebe pflegen und bewahren
- Datum:
- Ort:
- Stadtallendorf
- Lesedauer:
- 2 MIN
Es ist die herrliche Kulisse eines palmenbestandenen Gartens direkt am Seeufer des Gardasees, vor der die Teilnehmenden der Seminarwoche, sämtliche Soldaten mit ihren Ehefrauen oder Lebensgefährtinnen, sich jeden Morgen einfinden, um über Themen wie „Nähe und Distanz“ oder „Partnerschaft im Einsatz“ ins Gespräch zu kommen.
Dabei geht es darum, was man tun kann, um den eigenen Garten der Liebe im Einklang mit der spezifischen Berufsrealität in der Bundeswehr zu bewahren oder auch Visionen für den gemeinsamen weiteren Weg zu entwickeln. Zuvor haben die Teilnehmenden an dieser ersten Auslandsrüstzeit des Militärpfarramtes bereits in der 1870 aus Spendengeldern errichteten, hübschen evangelischen Kirche für die Region „Riviera di Limone“ (Zitronenküste) in der Morgenandacht den Worten von Militärpfarrer Michael Fröhlich gelauscht. Biblische Texte aus dem Hohelied der Liebe, dem berühmten 13. Kapitel des 1. Korintherbriefes, aber auch „weltliche“ Texte wie die des Dichters Khalil Gibran über die Ehe bilden dann oft den geistlichen Einstieg in das Thema des Tages.
Die Nachmittage wurden genutzt, um beispielsweise in Verona auf den Spuren von Romeo und Julia zu wandeln oder während einer Wanderung im nahegelegenen Papiermühlental, in dem bereits im Hochmittelalter berühmtes Papier hergestellt wurde, einen Brief an den Partner zu verfassen. Dieser wurde dann mit Wachs versiegelt und vom Militärpfarramt nach einiger Zeit nach Hause gesandt. Der Seminarort ist die zauberhafte Villa Elisabetta mit eigenem Zugang zum See. Der prächtige Bau ist ein Erholungsheim der „Grauen Schwestern“, einem ursprünglich schlesischen Orden, der sich seit dem Deutsch-Dänischen Krieg von 1862 in der Verwundeten- und Krankenpflege engagiert. Auch für die Schwestern war die Begegnung mit den stets hilfsbereiten Soldaten, die schon mal mit Hand anlegten und wie selbstverständlich Sonnenschirme reparierten, etwas Besonderes.
Die Mischung aus jüngeren und erfahrenen Paaren wurde von allen Teilnehmenden als große Bereicherung erlebt. Es waren „goldene und runde Tage inmitten einer Gruppe wie einer großen Familie“, schrieb ein Seminarteilnehmer als sein Feedback.
Beim Abschlussgottesdienst und dem gegenseitig erteilten Reisesegen verdrückte demzufolge auch so mancher und so manche ganz ohne Scham eine Träne des Bedauerns über das Ende einer besonderen Zeit als Paar und in Gemeinschaft.