Weihnachten

Nur der Baum erscheint in Grün – Festliche ökumenische Christvesper

Nur der Baum erscheint in Grün – Festliche ökumenische Christvesper

Datum:
Ort:
Rotenburg (Wümme)
Lesedauer:
1 MIN

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Der Herrnhuter Stern, draußen an der Standortkapelle, kündigte symbolisch schon in der geschäftigen Adventszeit unsere ökumenische Christvesper am 24. Dezember an. Da es keine Anmeldungen dazu gibt, wie zum Frühstück nach unseren regulären Standortgottesdiensten, ist die Teilnahme eine Überraschung.

Ein leuchtender Herrnhuter Stern vor einer Gebäudeecke

Der Herrnhuter Stern kündigte symbolisch schon in der Adventszeit unsere ökumenische Christvesper an.

Uta Buchroth
Ein Weihnachtsbaum im Vordergrund und Menschen im Hintergrund

Nach dem festlichen Gottesdienst begann ein reger Austausch bei Weihnachtsgebäck und Heißgetränken.

Uta Buchroth

Beim Radeln zur Liegenschaft, durch den aussichtsarmen, trüben Heiligabendnachmittag, packten mich Zweifel, besonders nach den vollen Probentagen in einem Kirchenmusikerhaushalt an mehreren Manualen mit Keyboard-Klanginstallationen für die Weihnachtsgottesdienste in großen historischen Kirchen. Welche Familien akzeptieren zu Weihnachten wohl eine JBL-Box in einer kleinen Militärkapelle, zu der sie nur gelangen, nachdem sie eine Wache passieren und ihre Ausweise abgeben müssen? Die meisten unserer Soldatinnen und Soldaten sind vor einigen Tagen zu ihren Familien heimgefahren, die Gebäude entsprechend leer. Doch mit dem Glockengeläut, das mir einiges an Kraft abfordert, ändert sich das schlagartig. In Scharen strömen Soldatenfamilien aus unterschiedlichen Standorten herbei, sodass beinahe die Frage aufkommt, ob sie alle in die Kapelle passen.

Es wäre nicht das erste Mal 2024, dass ein Gottesdienst wegen der Menge nach draußen verlegt würde. Ein Chaos aus Köpfen macht mich dankbar für meinen Alltag zwischen Uniformierten, wo der Name am Brevier und der Dienstgrad auf den Schultern Orientierung gibt und mir jederzeit, auch ohne Gesichtserkennung, eine persönliche Ansprache des Gegenübers ermöglicht. Heute hingegen nur ein kurzes Händeschütteln zur Begrüßung, um pünktlich zu beginnen. In Grün erscheint als Einziger der geschmückte Baum im Altarraum. Nach dem festlichen Gottesdienst begann ein reger Austausch bei Weihnachtsgebäck und Heißgetränken. „Wo gibt es sonst Weihnachten einen gemeinsamen evangelisch-katholischen Gottesdienst mit einem solch familiären Beisammensein?“, höre ich an einem der Tische. Eine Gottesdienstbesucherin möchte sich beim Organisten für die wunderbare Musik bedanken und schaut verwundert, als sie in der Ecke hinter dem Baum kein Instrument, sondern die unscheinbare Box entdeckt.

von Uta Buchroth

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