Am Ende der Sommerferien lud das Evangelische Militärpfarramt Neuburg/Donau zur Familienrüstzeit an die Ostsee. In Zingst fanden wir Unterkunft in einem 100 Jahre alten, einfachen Haus, in dem 1935 Dietrich Bonhoeffer mit dem Predigerseminar der Bekennenden Kirche für einige Monate unterkam.

Abendgymnastik am Ostsee-Strand

Abendgymnastik am Ostsee-Strand

Militärseelsorge

Dem Genius Loci – dem „Geist des Ortes“ – geschuldet, beschäftigten wir uns mit dem Widerstandskämpfer gegen das Nazi-Regime. Sein in der Haft entstandenes Gedicht „Wer bin ich?“ war dabei Angelpunkt auf der Suche, wer hinter dem Menschen steckt, zu dem wir ganz selbstverständlich „ich“ sagen.

Kirchenführung während der Rüstzeit

Kirchenführung während der Rüstzeit

Militärseelsorge

Um die Anreise angenehmer zu gestalten, legten wir im Lutherhotel in Wittenberg einen Zwischenstopp ein. Diesen Besuch beim Reformator nahmen wir zum Anlass, seinem Rat zu folgen und auf der Suche nach unserer Identität die Bibel zu befragen.

So erkannten wir, dass jeder von uns von Gott geschaffen (1. Mose 2,4) und von Gott wertgeschätzt (Matthäus 3,11) ist. Als Ebenbild (1. Mose 1,27f) haben wir Verantwortung.

Wir arbeiten an unserem Selbstbild

Wir arbeiten an unserem Selbstbild

Militärseelsorge

Dabei müssen wir aber auch immer wieder spüren, dass wir an unsere Grenzen kommen und schuldig werden, doch vor und für Gott sind wir trotzdem okay (Röm 4,8).

Die Kinder gestalteten sich auf der Basis des Kinderbuches „Das kleine Ich bin ich“ ihr eigenes ICH, während die Jugendlichen die Buchvorlage mit einem selbstgedrehten Video in ihre eigene Lebenswelt übersetzten.

Andacht auf der Anlage des Zingsthofs

Andacht auf der Anlage des Zingsthofs

Militärseelsorge

Das durchgehend herrliche Wetter, die schöne Anlage des Zingsthofs, der nur zwei Minuten entfernte Strand sowie die Ausflüge in die herrliche Bodden-Landschaft und nach Stralsund trugen ebenfalls dazu bei, unser Selbstbewusstsein und unsere inneren Kräfte neu zu stärken. Wunderschöne Tage in guter Gemeinschaft, die viel zu schnell vergingen!

von Gunther Wiendl