Soldatenrüstzeit

„Ob Kriegsleute auch in seligem Stande sein können“

„Ob Kriegsleute auch in seligem Stande sein können“

Datum:
Ort:
Münster
Lesedauer:
1 MIN

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Schon früh an einem Sonntagmorgen im Januar ging es auf nach Steingaden in das Karl-Eberth-Haus der Evangelischen Militärseelsorge. Das inhaltliche Thema der Rüstzeit war: „Ob Kriegsleute auch in seligem Stande sein können.“ 1525 verfasste Martin Luther unter diesem Titel die sogenannte „Kriegsleuteschrift“, eine erste Berufsethik für Soldaten.

  • Fünf Menschen stehen auf Schnee, im Hintergrund Berglandschaft

    Es gab Gelegenheit zur Schneeschuhwanderung und zum Skifahren.

    Daniela Fricke
  • Ein Kloster mit einer Kuppel in der Mitte und drei kleinen Türmen daneben

    Das Kloster Ettal steht im Dorf Ettal (Oberbayern) und ist eine Benediktinerabtei. Es gehört der Bayerischen Benediktinerkongregation an.

    Daniela Fricke
  • Zwei Bilder nebeneinander – links wandernde Menschen, rechts Blick auf eine Brücke in die Berge

    Es wurden Wanderungen durch eine beeindruckende Winterlandschaft durchgeführt.

    Daniela Fricke

An den Abenden der Rüstzeit befassten sich die Teilnehmenden mit verschiedenen Themenbereichen aus Luthers Ausführungen: Was ist ein gutes Gewissen? Wann ist die menschliche Seele ruhig? Wann ist die Seele des Soldaten beunruhigt durch die Erfahrung des Tötens und Getötet-Werdens? Wann ist ein Krieg ein gerechter Krieg und wann nicht? Soldaten verstoßen ja gegen das fünfte Gebot: „Du sollst nicht töten!“ Luther tröstet die Soldaten nicht einfach über die Fragen hinweg, sondern setzt sich mit diesen theologisch und zeitgeschichtlich auseinander. Es ergaben sich darüber intensive Gespräche und Diskussionen, in denen die Soldatinnen und Soldaten sich angesichts der aktuellen Situation mit den 500 Jahre alten Thesen befassten.

Gleichzeitig war die Rüstzeit auch Zeit für gemeinsame Unternehmungen, Besinnung und Ruhe. So wurden Wanderungen durch eine beeindruckende Winterlandschaft durchgeführt. Es gab Gelegenheit zur Schneeschuhwanderung und zum Skifahren. Besichtigungen von bedeutsamen Kirchen und Klosteranlagen, darunter Kloster Ettal und die Wieskirche, ermöglichten durch ihre Architektur und Gestaltung besondere Augenblicke. Viele der Teilnehmenden nutzten Momente der Stille, um einfach eine Kerze anzuzünden und ein Gebet zu sprechen.

von Andreas Steinkat

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.