Aufeinander angewiesen
Aufeinander angewiesen
- Datum:
- Ort:
- Münster
- Lesedauer:
- 2 MIN
Im Evangelischen Militärpfarramt Münster gibt es seit etwa drei Jahren regelmäßig viermal im Jahr eine gemeinsame Frühstücksrunde mit der Kommandeurin und den Kommandeuren.
Wie entstand dieses gemeinsame Kommandeursfrühstück?
Zur Passionszeit im ersten Coronajahr bat ich alle Kommandeure, die zum Standortbereich des Evangelischen Militärpfarramts Münster gehören, mir einen ihnen wertvollen Text zur Passions- oder Osterzeit zu schicken: acht Kommandeure – acht Texte.
In acht Rundbriefen verschickten wir gemeinsame Passions- und Osterbriefe an zahlreiche E-Mail-Adressen der Kameradinnen und Kameraden an unseren Standorten. Viele davon erreichten die Soldatinnen und Soldaten direkt im Homeoffice. Auch die sich zu diesem Zeitpunkt in Einsätzen befindlichen Soldaten und Soldatinnen unserer Standorte erreichten wir mit unseren Briefen am Einsatzort.
Als Dankeschön für die Unterstützung lud ich die acht Kommandeure zum Frühstück ins Pfarramt – unter strenger Wahrung der damaligen Coronaregeln – ein.
Hoher Redebedarf und die Freude am gemeinsamen Kennenlernen sind mir besonders von diesem ersten Treffen in Erinnerung, ebenso der Wunsch aus der Runde, dass dieses Treffen wiederholt werden sollte.
Und was machen wir sonst noch in dieser Runde?
Wir treffen uns weiterhin vierteljährlich. Zu allererst ist die Runde zu einem Forum geworden zum gegenseitigen Kennenlernen und Austausch.
Im zweiten Coronajahr verfassten wir aus diesem Kreis heraus Briefe mit von den Kommandeuren ausgewählten Bildern oder Fotos und kurzen Kommentaren dazu.
Unsere Frühstücksrunde beginnen wir immer mit einem biblischen oder weltlichen Text und ein paar wenigen Gedanken dazu. Zuletzt hörten wir „Die Geschichte vom Holzfäller“ von Jorge Bucay, in der ein schwer arbeitender Holzfäller vor lauter Arbeit vergisst, sein Handwerkszeug zu schärfen.
Das gemeinsame Zusammensitzen in der Kommandeursrunde, der lebendige Austausch, ja auch das gemeinsame Mahl stärken hier und da die Teilnehmenden und geben Kraft und Impulse zur Weiterarbeit.
Manchmal entwickeln wir Vorhaben, Projekte für die einzelnen Standorte wie Kirchenkaffee, besondere Gottesdienste oder wir vereinbaren Lebenskundlichen Unterricht und Lebenskundliche Seminare (LKULebenskundlicher Unterricht und LKSLebenskundliches Seminar).
Nichts ist beständiger als der Wechsel bei der Bundeswehr. Die erste Runde vor drei Jahren ist fast komplett durchgetauscht.
Am vergangenen Freitag, bei unserem letzten Treffen, verabschiedeten wir wieder zwei aus unserer Runde und konnten gleichzeitig die Nachfolger begrüßen. Diese freuten sich, gleich einen Tag nach der Übergabe auch die Kommandeure mehrerer anderer Standorte in der Umgebung kennenlernen zu können.
„Genauso sind wir alle – wie viele und wie unterschiedlich wir auch sein mögen – durch unsere Verbindung mit Christus ein Leib, und wie die Glieder unseres Körpers sind wir einer auf den anderen angewiesen“ (Römer 12,5).
(Die Autorin Brigitte Pagnoux, leitet das Evangelische Militärpfarramt Münster.)