Eine besondere Adventsfeier führte Militärpfarrer Markus Linde in diesem Dezember im Wettersteingebirge durch. Unterhalb des Zirbelkopfs befanden sich 30 Offiziersanwärter der Gebirgstruppe im Hochgebirgsbiwak.

Andacht im Hochgebirgsbiwak

Andacht im Hochgebirgsbiwak

Jacqueline Vollrath

Im tiefen Schnee trotzten sie drei Tage und Nächte den eisigen Temperaturen. In Begleitung des Kompaniechefs der 2. Kompanie des Gebirgsjägerbataillons 233 aus Mittenwald besuchte ihr Militärpfarrer sie und zusammen feierten sie Advent. Vorher bekam jeder noch eine heiße Tasse Tee vom Spieß, über die sich auch Markus Linde freute: „Es war schon zapfig, also sehr kalt, wie man hier in Bayern sagt.“ Doch die gute Ausrüstung tat ihr Übriges dazu.

In der Adventsandacht erzählte Markus Linde eine Geschichte aus dem Bereich der Bundeswehr. Sie trug sich im Januar 1982 ebenso bei Minus-Temperaturen zu. In einer dramatischen Rettungsaktion brachte damals die Luftwaffe ein rettendes Medikament aus Deutschland zu einem todkranken Kind nach Sardinien. „Es ist eine wunderbare Geschichte, weil Menschen bereit waren, Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen zu treffen“, erzählt Markus Linde. Nach der Andacht folgte ein Antreten. Dort bekamen die Offiziersanwärter ihre graue Bergmütze verliehen. Nun gehören sie zur Gebirgstruppe. Für den Kompaniechef und den Militärpfarrer ging es danach wieder runter vom Berg. Für die jungen Soldaten folgte noch eine letzte Nacht in der Kälte des Wettersteingebirges.

von Markus Linde