Rüstzeit

Mit dem Heeresmusikkorps Kassel nach Steingaden

Mit dem Heeresmusikkorps Kassel nach Steingaden

Datum:
Ort:
Fritzlar
Lesedauer:
3 MIN

Musikerinnen und Musiker des Heeresmusikkorps aus Kassel haben sich Ende Januar auf den Weg zu einer Rüstzeit ins Allgäu gemacht. Organisiert durch das Evangelische Militärpfarramt Fritzlar konnten die Kameradinnen und Kameraden mit ihren Angehörigen eine Woche Auszeit im Karl-Eberth-Haus in Steingaden nehmen und das schöne Umland, gutes Essen und nette Gesellschaft genießen.

Blick ins Allgäu, eine Kerze erinnert an die Rüstzeit

Blick ins Allgäu, eine Kerze erinnert an die Rüstzeit

Militärseelsorge

Am 29. Januar machten sich die zwei Reisebusse des Musikkorps aus Kassel auf die Reise gen Süden. Die Kameradinnen und Kameraden sind es gewohnt, viel Zeit gemeinsam im Bus zu sitzen, doch dieses Mal konnte man vernehmen, dass eine besondere Vorfreude auf die vor ihnen liegende Woche verspürt wurde. Seit einigen Jahren nun fährt das Heeresmusikkorps bereits zur Rüstzeit nach Steingaden – viele wussten daher bereits, worauf sie sich freuen durften.

Angekommen im leider nicht verschneiten Oberbayern, wurde die Gruppe mit einem leckeren Abendessen belohnt und der erste Abend wurde bei flackerndem Feuer und ausgiebigen Gesprächen im sogenannten Kaminzimmer verbracht. Militärpfarrer Alexander Ulrich und Pfarrhelferin Claudia Ullrich hatten für die Rüstzeit ein tolles, abwechslungsreiches und für alle Altersklassen passendes Programm vorbereitet. Neben Ausflügen und Wanderungen, Andachten und Gesprächsrunden gab es für Interessierte auch Gelegenheit, sich beim Skifahren sportlich zu betätigen oder in der Therme zu entspannen.

Mit der Hörnle-Schwebebahn ging es am Dienstag in aussichtsreiche Höhen. Die Entschleunigung während der Auffahrt auf der nostalgischen Bahn sowie der tolle Ausblick in das Alpenland waren ein echter Genuss. Am Nachmittag wurde ein Abstecher zur Wieskirche gemacht, deren Besuch bei jeder Rüstzeit fest im Programm steht. Gedenkkerzen wurden entzündet und die wunderschöne Krippe betrachtet, bevor es zurück zur Unterkunft ging. Ein Teil der Gruppe ist zu Fuß den Brettlweg durch Moor, Wald und Wiese zurück nach Steingaden gewandert, während der Bus die Restlichen zurückbrachte. Nach dem wieder einmal leckeren Essen ging es zur Andacht in die hauseigene Kapelle. Die Andacht wurde durch einige Musikerinnen und Musiker des Musikkorps musikalisch mitgestaltet, was die Andacht neben der nachdenklich stimmenden Ansprache durch Pfarrer Ulrich zu dem Rüstzeitmotto „Ein Leben lang an deiner Seite“ zu einem besonderen Erlebnis machte. Auch durften die Teilnehmenden sich bei dem „Hallelu Halleluja“ aktiv betätigen und sehr lautstark mitsingen. Dieses Lied durfte die Rüstzeitgruppe die ganze Woche nicht nur als „Ohrwurm“ begleiten.

Am Mittwoch ging es mit dem Bus nach Unterammergau. Bei herrlichstem Sonnenschein wurde eine Wanderung nach Oberammergau unternommen. Während die Kinder auf dem Weg Tannenzapfen, Steine und Moos sammelten, hatten die Erwachsenen Gelegenheit, Unterhaltungen zu führen oder gelegentlich etwas abseits einfach einmal ohne Worte den Weg und die tolle Landschaft zu genießen. Am Abend wurde in Kleingruppen gearbeitet – einfach mal Nachdenken über Kameradschaft – dazu konnten sich alle Teilnehmenden einbringen und es war toll festzustellen, welche Stärken und Werte benannt wurden, die im Heeresmusikkorps Kassel gelebt und geschätzt werden.

Ständchen durch das Heeresmusikkorps Kassel während einer Rüstzeit in Steingaden

Ständchen durch das Heeresmusikkorps Kassel während einer Rüstzeit in Steingaden

Militärseelsorge

Der Donnerstag war der erste Regentag und mit einem Museumstag an den Königsschlössern in Hohenschwangau gut ausgefüllt. Die Andacht am letzten Abend war noch einmal besonders, sowohl musikalisch als auch hinsichtlich der ausgewählten Lesungen und Lieder. Die Teilnehmenden ließen die Woche noch einmal Revue passieren und der Abend klang im Kaminzimmer unter schönen Gitarrenklängen aus.

Am Freitagmorgen gab es zum Abschied und zum Dank noch ein Ständchen durch die Musikerinnen und Musiker aus Hessen für das Personal des Karl-Eberth-Hauses sowie für die Begleitung durch das Militärpfarramt Fritzlar. Dem Versprechen, in zwei Jahren wiederzukommen, konnten sich viele schnell anschließen. Beseelt, beglückt und besonnen begaben sich die Teilnehmenden unter dem Reisesegen wieder auf den Weg in die Heimat.

von Birgit Terhardt