Gemeinsam stark
Gemeinsam stark
- Datum:
- Ort:
- Burg
- Lesedauer:
- 2 MIN
Rund 330 Soldaten der Bundeswehr stimmen der Frage begeistert zu und der Marsch beginnt: 4 Tage, jeweils 40 Kilometer. Mit gut zehn Kilo Gepäck auf dem Rücken marschieren wir im Juli an auf dem 4Daagse, dem Viertagemarsch, rund um Nimwegen. 47.000 Menschen, darunter 6000 militärische Marschierer aus einer Vielzahl von Nationen, nehmen die Herausforderung an.
„Germany, are you ready?“ Der Anfang war das Ziel. Fünf Monate Marschvorbereitung gemeinsam mit der Marschgruppe des Logistikbataillons 171 aus Burg in Sachsen-Anhalt erreichen ihren Höhepunkt. Es ist früh am Morgen des 1. Marschtages und der Herzschlag jedes einzelnen der 65. Deutschen Nimwegendelegation der Bundeswehr spürbar.
„Attention, forward march!“ Das Militärmusikorchester beginnt zu spielen und der Pulsschlag wiegt sich im morgendlichen Gleichschritt. Die anderen internationalen Marschdelegationen feuern an und wir setzen uns in Bewegung vom Kamp Heumensoord aus rund um die Stadt Nimwegen in der niederländischen Provinz Gelderland. Kein Tag ist wie der andere. Jeden Tag liegt die Luft ein bisschen wärmer und die Füße laufen ein wenig schwerer. Viermal laufen wir los und viermal kommen wir an als Gruppe, Gemeinschaft, Kameradinnen und Kameraden und ganz am Ende als Freunde.
Was uns zusammenhält? Ein Ziel, ein Horizont und die Menschen vor, hinter und neben uns. Sie tragen uns. Sie tragen mich als Militärpfarrer durch diese ungeahnte Herausforderung zusammen mit allen anderen. Wir haben eine Richtung und zugleich sind wir immer unterwegs zu uns selbst – zu unseren eigenen Schwächen, Untiefen und Schmerzen. Und wir nehmen sie an, verwandeln sie in eine ungeahnte Motivation weiterzukommen.
Mehr als 1,5 Millionen Menschen an der Strecke feuern uns und alle anderen Marschierer und Läufer täglich an. Gebt keinen verloren! Macht weiter! Die Kraft von innen und der Drive von außen verbünden sich und tragen uns bis zum Ziel auf der Via Gladiola. Der Rest ist Begeisterung und für einen Moment nicht zu wissen, wohin mit den eigenen Gefühlen. Mir stockt der Atem und eine Träne verschwindet im Taschentuch. Wir sind am Ziel und wieder ganz am Anfang – nun jedoch verwandelt und mit der Gewissheit: „Yes, we were ready!“