Militärpfarrer Rüdiger Scholz (l.) bei seiner Predigt zum Abschied als Leiter des Deutschen Evangelischen Militärpfarramts USA I

Militärpfarrer Rüdiger Scholz (links) bei seiner Predigt zum Abschied als Leiter des Deutschen Evangelischen Militärpfarramts USA I

Militärseelsorge

In einem Gottesdienst zum 4. Advent verabschiedete die Evangelische Deutsche Gemeinde in Washington Militärpfarrer Rüdiger Scholz, der zum 1. Februar 2021 nach SHAPESupreme Headquarters Allied Powers Europe wechselt. Auch dieser Gottesdienst wurde wieder als Autogottesdienst durchgeführt und erfreute sich reger Teilnahme aus den Bereichen Gemeinde, Botschaft und Bundeswehr.

In seiner Predigt über das Lied „Wer nur den lieben Gott lässt walten“, ging Scholz der Frage nach, auf wen oder was wir eigentlich im Advent warten. Auf Christus oder nur noch auf den Impfstoff? Was zählt im Leben, was gibt uns Halt und Bestand, wenn alles, was wir bisher als gegeben vorausgesetzt haben, nicht mehr hält.

Die Antwort liegt in Weihnachten, in dem Kind in der Krippe, das der Mann am Kreuz ist, der uns erlöst hat.


Pastor Martin Eberle bedankt sich bei Ehepaar Scholz für dessen Wirken vor Ort

Pastor Martin Eberle bedankt sich bei Ehepaar Scholz für dessen Wirken vor Ort

Militärseelsorge

Dr. Martin Eberle, Pastor der Deutschen Evangelischen Kirchengemeinde in Washington D.C.District of Columbia, bedankte sich für die gute Zusammenarbeit und Gottesdienstvertretungen sowie besonders bei Gerhild Scholz, die den Weltgebetstag der Frauen mitorganisierte und erstmals in das Bundeswehrkommando nach Reston brachte.

Dass dies nicht immer so war, darauf wies Oberkirchenrat Dr. Olaf Waßmuth in einem schriftlichen Grußwort hin. Er war in der ersten Hälfte der Amtszeit von Militärpfarrer Scholz evangelischer Gemeindepfarrer vor Ort und ist heute als Referent für Südeuropa und Tourismus bei der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) tätig:

„Besonders dankbar war ich dir für das klare Signal, dass du mit deinem Ankommen gesetzt hast, als du dich mit großer Selbstverständlichkeit zu uns als Auslandsgemeinde bekannt und dann auch dazu gezählt hast. Das hat viele frühere Irritationen geheilt und in den letzten Jahren eine neue, alte Normalität zwischen der historischen Mutter ‚Militärseelsorge‘ und ihrer erwachsen gewordenen Tochter ‚German Lutheran Church‘ hergestellt.“

Denn die Zivilgemeinde ist aus der Militärgemeinde in Washington D.C.District of Columbia entstanden, der Gemeindepfarrer wohnt seit dem Umzug des Bundeswehrkommandos nach Reston im ehemaligen Militärpfarrhaus.

Die Verabschiedung von Militärpfarrer Rüdiger Scholz wurde als Autogottesdienst durchgeführt

Die Verabschiedung von Militärpfarrer Rüdiger Scholz wurde als Autogottesdienst durchgeführt

Militärseelsorge

Persönliche Verabschiedungen, Grußworte oder gar ein geselliges Zusammensein mussten leider entfallen, aber Pfarrer Scholz gab allen Anwesenden in seiner Predigt mit der Antwort auf die erste Frage des Heidelberger Katechismus noch geistigen Proviant mit auf den Weg:

„Was ist dein einziger Trost im Leben und im Sterben?
Dass ich mit Leib und Seele
im Leben und im Sterben nicht mir,
sondern meinem getreuen Heiland Jesus Christus gehöre.
Er hat mit seinem teuren Blut
für alle meine Sünden vollkommen bezahlt
und mich aus aller Gewalt des Teufels erlöst;
und er bewahrt mich so,
dass ohne den Willen meines Vaters im Himmel
kein Haar von meinem Haupt kann fallen
ja, dass mir alles zu meiner Seligkeit dienen muss.
Darum macht er mich auch durch seinen Heiligen Geist
des ewigen Lebens gewiss
und von Herzen willig und bereit,
ihm forthin zu leben.“


Militärpfarrer Rüdiger Scholz mit seiner Familie bei der Verabschiedung aus Washington

Militärpfarrer Rüdiger Scholz mit seiner Familie bei der Verabschiedung aus Washington

Militärseelsorge

In der Kirchengemeinde fanden die Weihnachtsgottesdienste wieder virtuell auf Zoom statt, in der Militärseelsorge als Autogottesdienste. Beides hoffentlich nur bis zum Advent eines Impfstoffes.

von Rüdiger Scholz