Überwachungsstelle des Sanitätsdienstes Nord

Überwachungsstelle des Sanitätsdienstes Nord

Datum:
Ort:
Kiel

Überwachungsstelle für öffentlich-rechtliche Aufgaben des Sanitätsdienstes Nord – schon der Titel füllt eine Zeile. Noch umfangreicher ist das Aufgabengebiet: Mit den vier Abteilungen Hygiene und Präventivmedizin, Arbeitsmedizin, Veterinärwesen und Pharmazie/Lebensmittelchemie ist die sogenannte „ÖRA“ eine Einrichtung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes der Bundeswehr und gewissermaßen ein militärisches Pendant zu einem zivilen Gesundheitsamt.

Die Videokonferenz

Die Videokonferenz

Militärseelsorge

Zurzeit sind die Mitarbeiter*innen der Abteilung I unter der Leitung von Oberstarzt Dr. Michael Spiesberger vor allem damit beschäftigt, eine Weiterverbreitung des Corona-Virus zu verhindern. Kontaktpersonen zu einem Erkrankten werden sorgfältig befragt, um zu ermitteln, ob sie sich möglicherweise infiziert haben könnten. Dabei gleicht das Aufdecken von Infektionsketten oft der Suche nach der Nadel im Heuhaufen – teilweise waren gleichzeitig über 800 Kontaktpersonen zu befragen, die Ergebnisse auszuwerten und Entscheidungen zu treffen. Hier geht es auch darum, ob eine Krankenschwester, die Kontakt zu einem Covid-19-Fall hatte, doch weiter in der Pflege arbeiten kann – und wenn ja, ab wann und mit welchem Schutz.

Hier helfen alle mit: sowohl die Mitarbeitenden der anderen Abteilungen als auch Personalunterstützung aus anderen Bereichen der Bundeswehr.
Doch Norddeutschland ist nicht genug: über 3.000 Menschen in mehr als 80 Ländern zwischen New York und Nigeria und sämtliche Einheiten der Marine werden in Sachen Corona begleitet und beraten.

Eine besondere Herausforderung ist es dabei, im Gespräch mit den teilweise sehr besorgten Menschen am Telefon auch nach dem 30. Gespräch noch mit der richtigen Mischung aus Empathie und Sachverstand vorzugehen.

Der Leitende Militärdekan Armin Wenzel informierte sich im Rahmen einer Video-Konferenz über die Arbeit und die Herausforderungen, bot die Unterstützung der Militärseelsorge an und dankte den Männern und Frauen für ihren wichtigen Dienst. Viele Missionen der Deutschen Marine werden von Militärseelsorger*innen begleitet, so dass die seelsorgerliche Begleitung an Bord sichergestellt ist und die Informationswege über Problemlagen sehr kurz sind.

Armin Wenzel verabschiedete sich mit biblischen Tageslosung und dem Segen und lud im Anschluss die nicht im Home-Office arbeitenden Soldat*innen zu einer nicht virtuellen, sondern realen Pizza ein, die dann gemeinsam an verschiedenen Orten verspeist wurde. „Das war ein wertvoller und lohnenswerter Kontakt. Wir freuen uns auf eine Wiederholung!“, bewerteten Oberstarzt Dr. Michael Spiesberger und der Leitende Militärdekan Armin Wenzel den gemeinsamen Austausch.

von Michael Rohde