Die sind anders drauf
Die sind anders drauf
- Datum:
- Ort:
- Berlin
- Lesedauer:
- 2 MIN
An fünf Bundeswehrstandorten, in Füssen, Höxter-Holzminden, Kropp, Münster und Wilhelmshaven haben zum Monatsbeginn vier Pfarrerinnen und ein Pfarrer die Leitung der jeweiligen evangelischen Militärpfarrämter übernommen.
In der Bundeswehr ist sie neu, aber natürlich kannte die Pfarrerin schon vorher Soldatinnen und Soldaten. In ihrer Arbeit im Krankenhaus lernte sie sie als Patienten kennen und schätzen: „Die sind irgendwie anders drauf“, sagt Claudia Glebe – und meint das positiv. Zusammen mit drei Kolleginnen und einem Kollegen beginnt sie zum September ihren Dienst als Seelsorgerin in der Bundeswehr. Glebe geht nach Höxter-Holzminden und ist begeistert von der Idee, nicht in der Kirche auf Besuch zu warten, sondern den Menschen stattdessen „da zu begegnen, wo sie sind“.
„Probier es aus!“ war der Rat eines Freundes und Militärpfarrers an Christoph Bröcker. Er lud ihn ein, das Militärpfarramt zu besuchen und sich selbst ein Bild von der Kirche unter den Soldaten zu machen. Auch am Lebenskundlichen Unterricht konnte er teilnehmen. Pfarrer Bröcker war gleich eingenommen von der guten Atmosphäre, die er in der Kaserne erlebte – ganz anders als seine Erinnerungen an Jahrzehnte zurückliegende Begegnungen mit der Bundeswehr. Am Ende stand die Frage: „Kann ich das auch?“ Und der Kollege ermutigte ihn, sich zu bewerben. Jetzt geht Bröcker nach Kropp, was für den Schleswig-Holsteiner, der zwischenzeitlich pfälzischer Pfarrer war, eine Rückkehr in die Heimat und trotzdem einen Neuanfang bedeutet.
Am meisten Erfahrung in der Truppe hat die Jüngste in der Runde: Johanna Bogenreuther-Schlosser entschloss sich nach der Schule zu einem Praktikum bei der Militärseelsorge – und blieb bei der Bundeswehr; machte Grundausbildung und Lehrgänge und ist Reserveoffizier. Sie ist ab sofort Leiterin des Evangelischen Militärpfarramts Füssen.
Dreizehn Jahre war Bettina Lorenz-Holthusen Gemeindepfarrerin in Norddeutschland. Aber seit dem Militärseelsorgepraktikum im Studium blieb immer die Idee, dass gerade die Seelsorge für Soldatinnen und Soldaten eine passende Aufgabe für sie wäre, und sie beschloss: „Wenn Wilhelmshaven ausgeschrieben wird, bin ich da!“ Wilhelmshaven wurde ausgeschrieben – und jetzt arbeitet sie sich intensiv in die Besonderheiten der Marine ein.
Als Mitarbeiterin im Landeskirchenamt und Beauftragte ihrer Landeskirche für den Umgang mit Verletzungen der sexuellen Selbstbestimmung kennt Daniela Fricke beides: die Herausforderungen intensiver persönlicher Seelsorge und die Arbeit in der Behörde, die ihren Tribut an Zeit und Energie verlangt. Jetzt freut sie sich darauf, sich in ihrer neuen Aufgabe als Militärpfarrerin wieder stärker auf ihre pastoralen Kernaufgaben konzentrieren zu können. Und sie freut sich auf den Standort Münster, denn das Münsterland ist ihre Heimat.
Den neueingestellten Militärgeistlichen und „ihren“ Pfarrhelferinnen und Pfarrhelfern Hildegard Garbe (Höxter-Holzminden), Birger Weihmann (Kropp), Kerstin Noy (Füssen), Ricarda Behrens (Wilhelmshaven II) und Eugen Berger (Münster) wünschen wir einen guten Start an den Standorten und Gottes Segen für ihren Dienst in der Kirche unter den Soldaten.