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Wunderbare Mooridylle mit unheimlichen Tücken

Wunderbare Mooridylle mit unheimlichen Tücken

Datum:
Ort:
Wilhelmshaven
Lesedauer:
2 MIN

Düstere Moore, aufsteigende Nebel, unheimliche Funde – das ist der Stoff, aus dem Krimis gemacht sind. Doch wie Moore entstehen, welche bedeutende Rolle der Torfabbau über Jahrhunderte westlich von Wilhelmshaven gespielt hat und wie Landschaften sich renaturieren lassen, das konnten Angehörige von Einsatzsoldatinnen und Einsatzsoldaten bei einer Informations- und Betreuungsveranstaltung des Familienbetreuungszentrums Wilhelmshaven erfahren.

Eine Gruppe von Menschen und ein Hund, im Hintergrund Moor und Loren

Die Teilnehmenden des Ausflugs genossenen die Zeit im Moor

Katja Jakubzik

25 Neugierige hatten sich für den Ausflug am 10. Juni ins Westermoor in der Nähe des niedersächsischen Ramsloh angemeldet. „Eine kleine, aber feine Truppe“, sagte Stabsbootsmann Arne B., der die Teilnehmenden vor Ort begrüßte. Zuvor hatte er mit seinem Team den Veranstaltungsort gemütlich hergerichtet, mit Beachflags, Deko und – bei der herrschenden Hitze besonders wichtig – ausreichend Getränken für alle Beteiligten. Nachdem sich alle „den Staub aus den Kleidern geschüttelt hatten“ – die rund 90 Kilometer lange Fahrt nach Ramsloh hatte eine gute Stunde gedauert – begrüßte der Leiter der Moorbahn, Ludger T., seine Gäste und informierte sie über den geplanten Ablauf des Tages. Da nun aber schon die Mittagszeit herangerückt war, warf er kurzerhand den Grill an und beköstigte die Gäste mit Nackensteak und einer ganz besonderen Spezialität, der sogenannten Moorwurst. Diese grobe, nicht vorgekochte Bratwurst behält ihre ungewöhnliche Rosafärbung auch nach dem Grillen und schmeckt ausgesprochen lecker, bestätigen die Gäste des Familienbetreuungszentrums.

Nach dem Essen unterhielt Ludger T., die Teilnehmenden mit einem detailreichen und unterhaltsamen Vortag rund um das Thema Moor. Die Entstehung dieser faszinierenden Landschaftsform nach der letzten Eiszeit, die Entdeckung von Torf als Brennstoff und Dünger sowie die Renaturierung der vom Torfabbau zerstörten Böden bot viel interessanten Gesprächsstoff. 
Nach der Theorie folgte die Praxis – die Fahrt mit der Moorbahn „Seelter Foonkieker“ tief in das Westermoor. Das Westermoor ist ein Teil des einzigartigen Moorgebietes „Esterweger Dose“. Die Region sieht auf Satellitenaufnahmen aus wie verbrannt, doch aus der Nähe entpuppt sie sich als faszinierende Kulturlandschaft. Aber Vorsicht: Wer sich ins Moor wagt, sollte befestigte Wege nicht verlassen. Denn als Ludger T. mit einem Stab kräftig aufs Erdreich stieß, wackelte tatsächlich der gesamte Boden. Wer hier vom richtigen Weg abkommt, begibt sich in Lebensgefahr. Die Gäste der Tour waren natürlich sicher, ihre Loren bewegten sich auf befestigten Schienenwegen. Von dort aus konnten sie immer neue schöne Ausblicke genießen und sogar einen Blick auf die acht 352 Meter hohen Masten der Marinefunksendestelle Ramsloh werfen. 
Am Ende konnte Stabsbootsmann Arne B., stellvertretende Leiter des Familienbetreuungszentrums sagen: „Das war ein runder Tag. Der Ausflug hat wirklich Spaß gemacht.“ 
 

von Andrea  Hilscher

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