Betreuung

Auf den Spuren der Vergangenheit

Auf den Spuren der Vergangenheit

Datum:
Ort:
Veitshöchheim
Lesedauer:
2 MIN

Überall in Deutschland und in den europäischen Nachbarländern befinden sich noch alte Kriegsbunker. So auch der sehenswerte Fernmeldebunker der Bundeswehr in Triefenstein am Main im Landkreis Main-Spessart. Die unterirdische Festung bot uns als Besucher lebendigen Geschichtsunterricht und wir erfuhren „unter Tage“ viele interessante Hintergründe über ein Kapitel deutscher Geschichte, das erst wenige Jahrzehnte zurückliegt.

Eine Gruppe Menschen steht vor einer Fernsprechanlage.

Spannende Erläuterung der Bedienung der Fernmeldeanlage

Bundeswehr/Zang

Viele begeisterte Familienangehörige fanden sich diesmal bei uns ein, um sich eine interessante Führung durch den atombombensicheren Bunker nicht entgehen zu lassen. Zuvor gab es aber einen außergewöhnlichen Vortrag von Oberstabsfeldwebel Johannes H., der uns bei einer Live-Übertragung aus dem Einsatzgebiet in Mali zugeschaltet war. Wir erfuhren vieles über seinen Alltag im Einsatz und die Herausforderungen, denen er sich tagtäglich stellen muss. Im Anschluss an das gemeinsame Mittagessen in der Balthasar-Neumann-Kaserne, ging es mit dem Bus nach Triefenstein.  Die Besichtigung dauerte circa zwei Stunden – die feuchte und kalte sowie abgestandene Atmosphäre im Inneren katapultierte den einen oder anderen Teilnehmenden nicht nur binnen Sekunden in die Kriegsjahre zurück, sondern drang auch ganz schnell bis in die Knochen. Warme Kleidung und festes Schuhwerk waren bei unserer Führung deshalb unerlässlich. Wir erfuhren viel über die Geschichte des Kriegsbauwerks. So wurde dies in den 60er Jahren durch die Bundeswehr erbaut. Der Bunker ist 50 Meter lang, 30 Meter breit und liegt 6 Meter unter der Erde. Zu Zeiten des Kalten Kriegs sollten 65 Menschen dort die Kommunikation der Streitkräfte sicherstellen, falls die Welt von Atombomben verwüstet worden wäre. Ein Glück, dass dieser Fall nicht eintrat, denn viel gemütlicher als oben wäre es auch im Bunker nicht gewesen, und wenn, dann nur 40 Tage lang. Für diesen Zeitraum konnten Lebensmittel und Treibstoffe eingelagert werden. All das war nicht nur für architektonisch interessierte Menschen spannend zu erfahren, sondern auch für Geschichtsliebhaber und Nostalgiker.
Hier konnten wir ganz tief eintauchen in die frühe Kriegsvergangenheit und uns auf anschauliche und authentische Weise in die Zeit des Zweiten Weltkriegs zurückversetzen lassen. Bei den ungemütlichen Temperaturen im Bunker war das urige Gasthaus „Zum güldenen Rößlein“ in Triefenstein eine willkommene Anlaufstelle für den Nachmittag. Dort wurden unsere Familien mit unglaublicher Herzlichkeit empfangen und mit Kaffee, Kuchen und anderen Leckereien verwöhnt. In dieser heimeligen Atmosphäre fiel der Austausch nicht schwer, denn es gab wie immer genügend Stoff für anregende Gespräche. Schließlich hatten die Angehörigen auf der Heimreise Erinnerungen an ein eindrucksvolles Ausflugsziel im Gepäck.

von Gabriele  Zang

Bildergalerie - Auf den Spuren der Vergangenheit