Betreuung

Durstkugel für Mama’s Blumentopf

Durstkugel für Mama’s Blumentopf

Datum:
Ort:
Storkow
Lesedauer:
2 MIN

Im April begrüßte das Team des Familienbetreuungszentrums Storkow die Angehörigen in den Räumen der Kurmark-Kaserne. Hier konnten sich alle in Ruhe einfinden und bei Kaffee und Snacks eine Übersicht über die aktuelle Lage verschaffen, was die Einsätze und Missionen ihrer Liebsten im Ausland betrifft. Nach einem Mittagessen in der Truppenküche wurde sich auf den Weg in das Museumsdorf Baruther Glashütte begeben.

Menschen sitzen an Tischen und hören aufmerksam dem Vortragenden zu.

Die Angehörigen verfolgten interessiert den Vortrag des Leiters vom Familienbetreuungszentrum Oberstabsfeldwebel Patrick P. über die Missionen und Einsätze der Bundeswehr

Bundeswehr/Rubenbauer

In Glashütte angekommen erwartete uns eine Dorfführung, in der wir mehr über das Museumsdorf erfahren durften. Im Jahr 1715 riss ein schwerer Sturm große Waldflächen in der Region südlich von Baruth/Mark nieder. Auf der Suche nach einer sinnvollen Nutzung des in Massen zur Verfügung stehenden Brenn- und Rohstoffes entschied man sich für den Bau einer Glashütte. Die Glashütte und das Dorf wurden mehrfach erweitert und als Wohn- und Arbeitsstätte gestaltet. Den spezialisierten Glasmachern wurde einiges geboten, um sie für Glashütte bei Baruth anzuwerben. Das kleine Dorf erhielt eine eigene Gastwirtschaft mit Kegelbahn und sogar eine eigene Schule. In der Glashütte wurden Lampenschirme und Glaskolben für Petroleumlampen hergestellt und weltweit vermarktet. 
Nach dem Rundgang durch das Dorf hatten die Gäste Zeit den Ort weiter zu erkunden. Neben der Glashütte hatten sich einige historische Handwerksbetriebe im Museumsdorf angesiedelt. Dampfschleiferei und Kunsthandwerker rund um die Glasherstellung hatten geöffnet und luden zum Verweilen oder Shoppen ein. 
Das eingerichtete Museum besteht in der Hauptsache aus zwei Dauerausstellungen. In der sogenannten Neuen Hütte konnte man sich mit dem Aufbau und der Funktion einer Glashütte, aber auch mit der Kultur- und Sozialgeschichte des Ortes auseinandersetzen. In der Ofenhalle hat der Studioofen des beim Museumsverein angestellten Glasmachers seinen Platz gefunden. Hier hatten wir die Möglichkeit, Einblick in das Handwerk zu nehmen. 
Im Jahr 1998 wurde die Burger-Ausstellung im Museumsdorf eröffnet. Reinhold Burger galt als der bekannteste Sohn der Baruther Glashütte. Der 1866 geborene Tüftler erfand das Prinzip der Thermoskanne und hat wesentlich zur Entwicklung der Röntgenröhre beigetragen.
Das größte Highlight für die Kinder war es, eine eigene Durstkugel herzustellen. Unter Anleitung eines erfahrenen Glasmachers durften die Kinder mit der Glasmacherpfeife eine Kugel blasen und gestalten. Am Ende des Besuches konnten die Kinder ihre abgekühlte Kugel abholen und stolz den Eltern präsentieren.
Bei der Schauvorführung im Anschluss haben alle gemeinsam der Herstellung einer Vase beigewohnt. Hier wurde deutlich, warum die Glasmacherei ein Kunsthandwerk ist. Beides, künstlerische Kreativität und handwerkliches Geschick, sind Voraussetzungen für die Arbeit als Glasmacher. Es wirkte magisch, wie aus der Schmelze von Quarzsand, Soda und Pottasche ein kunstvoller Gebrauchsgegenstand entstand.
Die Vorführung im Museum bildete dann auch das Ende eines ereignisreichen Tages. Die Stimmung war ausgelassen und voller Vorfreude auf die nächste Veranstaltung. Im Mai wartet auf die Gäste ein Besuch im Zoo Eberswalde.

von Wiebke Rubenbauer

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