Habe die Ehre – eine Zeitreise in unsere Geschichte

Das Freilandmuseum Oberpfalz hat uns einen tiefen Einblick in das Leben und Wohnen der Menschen in der Oberpfalz der vergangenen Jahrhunderte ermöglicht. Originale Oberpfälzer Anwesen wurden hier liebevoll wiederaufgebaut, um den nächsten Generationen zu zeigen, wie das Leben anno dazumal stattfand. Ob Originalstuben, alte Handwerkskunst, Gerichte wie Kücheln oder Bauernseufzer, kratziger Bettbezug oder Klohäusl - wir können nun nachempfinden wie es wirklich war. Besonderes gefallen hat uns der Kirchweihmarkt mit seinen zahlreichen Ständen und seinem bunten Treiben.

Die Informationsveranstaltung begann in der Truppenküche der Schweppermann-Kaserne. Ein bunter Mix aus vielen neuen Gästen und alten Bekannten hatte den Weg zu uns gefunden. Alle kamen sogleich miteinander ins Gespräch. Der Leiter des Familienbetreuungszentrums Kümmersbruck, Oberstabsfeldwebel Alexander V. sowie sein Stellvertreter, Stabsfeldwebel Michael R., stellten mit Witz und Charme die Familienbetreuung vor. Aber auch die ernsten Dinge fehlten nicht. Sie erklärten den Teilnehmenden wie es gelingt, ein neun Tonnen schweres Alleskönner-Fahrzeug der Bundeswehr namens Eagle von Mali wieder nach Hause zu bekommen. Weiter gab es Informationen zum Stand der Dinge über den Aufbau einer neuen Brigade in Litauen. Der nächste Programmpunkt an diesem Tag lautete: „Habe die Ehre im Freilandmuseum Oberpfalz mit Oberpfälzer Kirchweihmarkt.“
Das Freilandmuseum Oberpfalz ist das kulturelle Gedächtnis der Oberpfalz. Es sammelt, bewahrt und erforscht Zeugnisse des ländlichen Raums aus Vergangenheit und Gegenwart. Historische Bauernhöfe, Scheunen, Hütten, Häuser und sogar eine Mühle wurden hier im Original wiederaufgebaut. Eindrucksvoll zeigte sich hier ein begehbares Stück Vergangenheit, bewundernswert präzise mit Accessoires und Mobiliar der damaligen Zeit ausgestattet. Im Mittelpunkt steht der Mensch, wie er einst lebte und arbeitete. Schnatternde Gänse begrüßten uns vor einem Bauernhaus. 

Beim Eintritt in die Stube, hatten wir das Gefühl, als sei die Familie nur mal kurz draußen bei der Feldarbeit. Das Schlafzimmer ließ uns schaudern: “Ein Bett aus Strohsack und kratziger Bettwäsche, keine gute Vorstellung von einem kuscheligen Bett, wie wir es gerne haben“, stellte eine Teilnehmerin fest. 
Toilette gefällig? Draußen neben dem Misthaufen war es zu finden, das Klohäusl. 

Beim Kirchweihmarkt erwartete uns altes Kunsthandwerk aus der Region, ein Karussell und natürlich Küchel. Eine Kirchweih ohne Küchel - unmöglich!
Seit Omas Zeiten hat sich am „Kiachlbacken“ nichts verändert. Doch die Herstellung des Schmalzgebäcks will gelernt sein: Teig schlagen, Teiglinge ausziehen und hinein ins heiße Fett.  So einfach wie es aussah, ist es nicht - rund müssen sie sein, schon gar kein Loch dürfen sie haben. Dieses uralte Traditionsbackwerk haben wir uns gerne mit einer guten Tasse Kaffee schmecken lassen.  Das Depot des Museums versetzte uns in Staunen. Tausende von liebevoll restaurierten Stücken werden hier für die Zukunft bewahrt. Zu bewundern gab es einen ganz seltenen Schaukelschwan, viele Holzschränke, Puppenküchen und auch Wetzsteine. Zurück in unserer Gegenwart haben wir jetzt alle ein bisschen mehr Respekt vor dem Dasein und der Arbeit unserer Vorfahren bekommen. War ihr Leben doch sehr voller Plackerei und wenig behaglich. Ein schöner Herbsttag ging zu Ende, mit wunderbaren Begegnungen und Gesprächen. 
„Wenn wir mit dem Familienbetreuungszentrum Kümmersbruck unterwegs sind, ist das immer wie ein kleiner Urlaub. Wir freuen uns auf die nächste Fahrt, wenn wir nach Ingolstadt Village fahren“, erzählte uns eine Familie. Das Familienbetreuungszentrum Kümmersbruck sagt Dank für dieses schöne Kompliment. Liebe Gäste, Sie waren wieder wunderbar!

von  FBZ Kümmersbruck