Betreuung

Eine Tour zwischen Elbe und Lüneburger Heide

Eine Tour zwischen Elbe und Lüneburger Heide

Datum:
Ort:
Hannover
Lesedauer:
3 MIN

Den diesjährigen Teilnehmenden der Mehrtagesveranstaltung des Familienbetreuungszentrums Hannover wurden weit mehr als einfache Sightseeing Momente geboten. Gemeinschaft, Geselligkeit und Geschichte waren die Leitwörter unter denen die Fahrt ins idyllische Seevetal stattfand. Am regnerischen Herbstwetter kann es auch definitiv nicht gelegen haben, dass diese Tour den Gästen noch länger in sonniger Erinnerung bleiben wird. Bei vielen Geschichten und Erlebnissen fand man gemeinsam zueinander und verbrachte drei schöne Tage vor und hinter den Toren Hamburgs.

Gruppenbild vor der Rickmer Rickmers.

Startklar zu einer Fahrt auf der "Rickmer Rickmers"

Bundeswehr/Weiß

Am Freitagnachmittag setzten sich rund 50 erwartungsfreudige Gäste aus Hannover in Bewegung in Richtung Sunderhof bei Seevetal, nahe Hamburg. Doch anstatt einer direkten Route, führte ein unvorhergesehener Stau zu einem kleinen Umweg über den Truppenübungsplatz Bergen. Oberstabsfeldwebel André W. nutzte die Gelegenheit der Tour über einen der größten Truppenübungsplätze Deutschlands und verkürzte die Zeit der Passagiere sogleich mit einer kleinen Führung über den Platz, angereichert mit Anekdoten und Heldengeschichten aus seiner Zeit bei der Panzertruppe. 

Mehrere Menschen sitzen zusammen im Seminarraum.

Unterwegs auf der Landkarte der Gefühle

Bundeswehr/Scheppe

Gegen 17:00 Uhr wurde der Sunderhof erreicht und nach einer kurzen Erholungsphase von der Reise, begannen die Gäste sich in ihren Unterkünften häuslich einzurichten. Doch der Abend hatte noch mehr zu bieten. Nach einem gemeinsamen Abendessen führte Militärpfarrer Ortwin B. eine Vorstellungsrunde, die durch gemeinsames Singen und anschließendem gemütlichen Beisammensein in der Weinstube abgerundet wurde. Der Samstag begann spirituell mit einem morgendlichen Impuls durch den Militärgeistlichen. Nach dem Frühstück wurden tiefergehende Gespräche über die Beziehungen und Erwartungen zur Bundeswehr geführt. 
Das Highlight des Tages war jedoch der Besuch des historischen Segelschiffs  „Rickmer Rickmers“ und eine fesselnde Hafenrundfahrt mit Kapitän Breuer im Hamburger Hafen. Am Ende des 19.Jahrunderts in Dienst gestellt, durchpflügte der stolze Windjammer mal als deutsches Handelsschiff „Rickmer Rickmers“, mal als Kriegsbeute unter englischer Flagge, mal als portugiesisches Segelschulschiff unter dem Namen „Sagres“ für unzählige angehende Seeleute der portugiesischen Marine die Weltmeere. Seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts gammelte es jedoch still in einem portugiesischen Hafen vor sich hin, bevor es bis zu seiner Rettung im Jahr 1983 wieder nach Hamburg geholt wurde und mit einem immensen Aufwand in den schönen Zustand von heute versetzt wurde.

Die Gäste an Bord der Peter bei der Hafenrundfahrt.

Interessante Geschichten wurden auf der Barkasse Peter über Stadt und den Hafen erzählt

Bundeswehr/Scheppe

Danach ging es elbabwärts die Landungsbrücken entlang, um mit Kapitän Breuer auf der „Peter“ den riesigen Hamburger Hafen einmal von der Wasserseite aus zu betrachten. Vorbei an riesigen Kreuzfahrtschiffen, Autofrachtern und den gerade im Bau befindlichen neuen Korvetten der deutschen Marine berichtete Kapitän Breuer im typischen „Hamburger Schnack“ auf humorvolle  Art und Weise Interessantes aus der Stadtgeschichte und ihres Hafens. Versenkte Steuer-Millionen, Geschichten von kleinen und großen Ganoven oder auch der Prunk und Protz der Yachten russischer Oligarchen waren für die Gäste erlebbar und durch die Tour anschaulich vor Augen geführt. Etwas spannend wurde es dann am Ende der Route, als der prekäre Wasserstand im Hamburger Hafen immer sichtbarer wurde. Viele Kanäle in die Stadt hinein waren bereits trocken gelaufen. Die Gelegenheit, sich die in den Schlick gerammten Pfähle der darauf erbauten Hafengebäude und Anlagen anzusehen, ergibt sich nur äußerst selten. Dies war einem andauernden starken Ostwind zu verdanken, der das Wasser aus der Elbe trieb. Quasi mit dem letzten Schluck Elbwasser unterm Kiel legte die „Peter“ aber wieder sicher an den Landungsbrücken an und die Angehörigen konnten die Rückreise zum Sunderhof antreten.

Ein Gänsegeier im Tiefflug über dem Publikum.

Köpfe runter – Geier im Tiefflug

Bundeswehr/Scheppe

Der Sonntagmorgen stand ganz im Zeichen der Reflexion. Unter Anleitung der Militärseelsorge wurden persönliche Erfahrungen und Bewältigungsstrategien während eines Einsatzzeitraumes geteilt. Nach einer Stärkung beim Mittagessen führte die Reise zum Wildpark Lüneburger Heide. Neben über 1000 Tieren aus etwa 130 verschiedenen Arten, war vor allem die Flugshow majestätischer Greifvögel beeindruckend, die nur äußerst knapp über den Köpfen des Publikums stattfand. Pünktlich um 19:00 Uhr erreichten die Gäste die Kurt-Schumacher-Kaserne in Hannover, wo sie sich ins wohlverdiente Restwochenende verabschiedeten. Insgesamt war die Veranstaltung eine gelungene Kombination aus Bildung, Gemeinschaft und Erholung. Ausdrücklicher Dank geht an das Team von Kapitän Breuer und natürlich auch an den Sunderhof für die freundliche Aufnahme und Beherbergung.

von Gerrit Scheppe

Bildergalerie - Eine Tour zwischen Elbe und Lüneburger Heide

Meldungen aus der Familienbetreuungsorganisation