Erlebnistag

Zu Gast in der eigenen Heimat

Zu Gast in der eigenen Heimat

Datum:
Ort:
Euskirchen
Lesedauer:
3 MIN

Das Familienbetreuungszentrum (FBZFamilienbetreuungszentrum) Euskirchen hatte am Samstag, dem 23. April 2022 zu einer Informations- und Betreuungsveranstaltung eingeladen. Nach einer erneuten längeren Zwangspause, bedingt durch die Pandemie, konnten viele Angehörige der Einsatzsoldatinnen und Einsatzsoldaten, einen erlebnisreichen Tag mit den Euskirchener Familienbetreuern erleben. Hier galt es viele Informationen und Einblicke zur aktuellen Lage zu bekommen. Nachmittags ging es dann in das Besucherbergwerk Mechernich, um in die „Grube Günnersdorf“ einzufahren.

Menschen um einen Tisch mit einer gelben Blume in der Mitte

Freundlich begrüßten – neben dem Leiter FBZFamilienbetreuungszentrum – auch leuchtend gelbe Narzissen auf den Tischen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung.

Bundeswehr/FBZ Euskirchen

Der Leiter des Familienbetreuungszentrums, Oberstabsfeldwebel Oliver Minwegen, begrüßte die angereisten Teilnehmenden zu Beginn der Veranstaltung am Standort Mechernich herzlich. Anschließend informierte er über die Aufgaben und Ziele der Arbeit in der Familienbetreuungsorganisation. Mit viel Interesse und Aufmerksamkeit verfolgten die Gäste den kurzen Einblick in die aktuelle Lage der Einsatzgebiete der Bundeswehr. Aufgrund des Krieges in der Ukraine und der somit neuen Situation der Bundeswehr in der Slowakei, sowie die Stärkung der Truppen in den baltischen Staaten, wurden viele Fragen und Unsicherheiten geklärt. Das ausgelegte Informationsmaterial wurde umfangreicher als bei den vorherigen Betreuungsveranstaltungen genutzt. Ein klares Zeichen für das gesteigerte Informationsinteresse der Angehörigen. Danach ging es gemeinsam zum Mittagessen in die Truppenküche der Bleibergkaserne Mechernich, um sich vor dem Ausflug zum Bergwerk Mechernich, richtig zu stärken.

Auszeichnung von ehrenamtlichen Personal

Zwei Frauen halten Blumensträuße und Urkunde in die Kamera

Überraschung geglückt: zum fünfjährigen Ehrenamt mit Urkunde, Blumenstrauß und Applaus der Anwesenden geehrt, Frau Brigitte Grunwald-Pütz und Frau Silke Jäkel

Bundeswehr/FBZ Euskirchen

Nach dem Essen ging es nicht sofort Richtung Besucherbergwerk. Gleich zwei ehrenamtliche Mitarbeiterinnen der Aktion „Leihen Sie Ihr Ohr“ wurden vom Leiter FBZFamilienbetreuungszentrum für Ihre treue fünfjährige Ehrenamtstätigkeit im FBZFamilienbetreuungszentrum, unter Beifall der Anwesenden, ausgezeichnet. Stolz präsentierten die Damen Ihre Urkunden. Natürlich darf dazu als Dankeschön ein schöner, farbenfroher Blumengruß nicht fehlen. Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ein wichtiger Bestandteil des erweiterten FBZFamilienbetreuungszentrum-Teams. Sie unterstützen die wertvolle Tätigkeit mit viel Esprit und Einsatz, sowohl bei den monatlichen Betreuungsveranstaltungen, als auch mit den persönlichen Gesprächen via Telefon mit den Angehörigen der Einsatzsoldaten.

Wenn der Bergmann vom „Wetter“ spricht

Bergwerksführer steht vor Leuten und erklärt Lageplan der Grube

Toni hat auf alles eine Antwort und hält die Erinnerung lebendig: einer der Führer des Bergwerks

Bundeswehr/FBZ Euskirchen

Endlich konnte das Bergwerk, nach der Flutkatastrophe im Sommer 2021, wieder Besuchergruppen empfangen. Tonnen von Schlammmassen mussten vorher in den Stollen und Gängen beseitigt werden, bis endlich wieder Führungen durch die Anlage möglich waren. Ohne Sicherheitseinweisung und Verhaltensregeln im Stollen ging es dann aber auch hier nicht. Wo schon vor 2.000 Jahren Kelten und Römer das begehrte Bleierz abbauten, wurde bis zur Stilllegung im Jahre 1957 Bergbau betrieben. Die Besucher folgten aufmerksam dem Vortrag im Museum, bevor sie in den Berg „einfahren“ durften und hier eine kleine Einführung in das Vokabular eines Bergmanns bekamen. Mit viel Witz und Fachkenntnis konnte das Urgestein, Grubenführer Toni, auch die kleinen Gäste begeistern. Mit Schutzhelm und warmer Bekleidung ging es auf in die ca. eineinhalbstündige Führung durch unterirdische Stollen, Gänge und Höhlen, welche teilweise noch vom Schlamm der Flut im Sommer 2021 in Handarbeit freigeräumt werden müssen und voll Wasser standen.

Reise in Richtung Mittelpunkt der Erde

Leute stehen in einem großen Höhlenraum unter der Erde

Nun war es endlich soweit und es folgte der Einstieg in das Bergwerk, 30 Meter tief in die Erde, Schutzhelm ist Pflicht

Bundeswehr/FBZ Euskirchen

Ein wenig erinnerte der Anblick, der sich einem im innersten der Grube bot, an einen Abenteuerfilm mit unerwarteten Höhlen. Ein wenig erinnert die Höhlenwand an eine riesige Schicht Nuss-Nougat-Creme. Hunderte von Münzen kleben an der lehmigen Schicht, die Besucher hier an die Wände geworfen haben und einfach hängen blieben. Dieser Anblick war einfach faszinierend und brachte alle Teilnehmer ins Staunen. „Unfassbar, dass es hier unten sowas gibt, hätte ich nie erwartet“, so der Vater eines Einsatzsoldaten. Die Zeit im Stollen verging wie im Flug. Es ging vorbei an einem Standesamt, einer Krankenstation, die in Kriegszeiten als Zufluchtsort genutzt und durch Gänge und Abzweigungen. Auch die kleinen Gäste waren voll bei der Sache. Nachdem die beiden Besuchergruppen wieder das Tageslicht erblickt hatten, verabschiedete sich das Team von den Teilnehmenden, wünschte eine gute Heimreise und ein hoffentlich baldiges Wiedersehen.

von  FBZ Euskirchen

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