Eindrucksvoller Besuch auf der Harburg

„Endlich ist unser Papa wieder da!“ freuten sich Emilie und Romy nach sieben Monaten Trennung von ihrem Vater. Die Mädchen besuchten gemeinsam mit ihrer Mama jede Veranstaltung des Familienbetreuungszentrums Dillingen und freuten sich immer sehr aufs Basteln und Spielen. Das war eine gelungene Abwechslung. Mama verfolgte in dieser Zeit die Vorträge über das Einsatzland und knüpfte Kontakte mit anderen Angehörigen. Bei dieser Veranstaltung sah man der ganzen Familie die Freude an, wieder komplett zu sein.

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Einmal im Monat führt das Familienbetreuungszentrum Dillingen eine Informations- und Betreuungsveranstaltung durch. Das Team erwartete rund 70 Gäste zu einem tagesfüllenden Programm. Nach Abwicklung einiger organisatorischer Maßnahmen, Begrüßung der Gäste durch Stabsfeldwebel Christian S., freuten sich die Eltern auf interessante Vorträge aus den aktuellen Einsätzen und Missionen. Diesen folgte ein reger Austausch unter den Teilnehmenden. Währenddessen wurden 18 Kinder in einer Altersspanne zwischen drei Wochen und elf Jahren von den Kinderbetreuerinnen des Familienbetreuungszentrums Dillingen umsorgt. Es wurde gespielt und gebastelt. Dieses Mal verzierten die Kleinen Gläser, die sie mit Lichterketten schmückten. Die Eltern hatten sichtlich große Freude an den vielen gebastelten Geschenken. Bei einem gemeinsamen Mittagessen in der Truppenküche, wo man normalerweise überwiegend Uniformierte sieht, klang lustiges Kindergeschrei durch den Raum. Alle Teilnehmenden ließen sich Schweinebraten mit Kroketten und Käsespätzle schmecken. Apfelküchle mit Sahne und Obst rundeten das leckere Essen final ab. Nach der Mittagspause folgte ein äußerst informativer und aufschlussreicher Vortrag von einem Einsatzrückkehrer des Informationstechnikbataillon 292 aus Dillingen. Stabsfeldwebel Michael E. leistete bereits in mehreren verschiedenen Auslandseinsätzen seinen Dienst und konnte daher sehr persönlich und interessant von seinen eigenen Erfahrungen berichten.
Dann ging es auch schon mit zwei Bussen Richtung Harburg. Die Harburg zählt zu den größten, ältesten und besterhaltensten Burganlagen Süddeutschlands. Die ehemals staufische Reichsburg gelangte Ende des 13. Jahrhunderts in den Besitz der Grafen und späteren Fürsten zu Oettingen und firmiert heute als Kulturstiftung „Gemeinnütziger Fürst zu Oettingen-Wallerstein“. Die Gäste des Familienbetreuungszentrums Dillingen wurden in vier Gruppen aufgeteilt und erlebten bei einem Rundgang über die Burg fast 900 Jahre Geschichte. Es ging durch die barocke Schlosskirche, vorbei an Gefängniszellen, Toren, Türmen und Schießscharten. In der Waffenkammer beeindruckten viele Schwerter und Rüstungen, die die Kinder sogar anprobieren durften. Dabei mussten sie feststellen, dass heutige Kleidung doch bequemer anzuziehen ist. Wie in jedem Schloss gibt es natürlich auch auf der Harburg ein Gespenst; in einer Fensternische sitzend beobachtete Julius alle Besucher. Der besonders gut erhaltene Wehrgang, ein der Verteidigung dienender, überdachter Gang an der Innen- oder Außenseite einer Burgmauer, ist für die Verteidigung mit Feuerwaffen ausgelegt und mit vielen Mauertürmen bestückt.
Die Schießscharten besitzen zum Teil noch funktionierende „Holzaugen“, originale Holzauskleidungen mit eingelagerter Kugel, die eine Hakenbüchse aufnehmen konnte. Daher stammte übrigens die allseits bekannte Redewendung „Holzauge sei wachsam“! Ein Brunnen in der Mitte der Anlage war einst stolze 127 Meter tief und reichte bis zum Grundwasser im Tal. Heute ist der Brunnen „nur“ noch 53 Meter tief. Einen genauen Einblick hatte man in das Leben der Grafen und Fürsten zu Oettingen in den Residenzgebäuden. Viel zu schnell vergingen die lehrreichen und wissenswerten Führungen. Zum Abschluss gab es in der Burgschenke Kaffee und Kuchen, bevor es mit dem Bus wieder zurück nach Dillingen ging. Müde und glücklich verabschiedeten sich die Teilnehmer gegen 19 Uhr. „Wir sind nächstes Mal auf jeden Fall wieder dabei“ hörte man von einigen Familien.
Das Familienbetreuungszentrum Dillingen bedankt sich bei allen Teilnehmenden. Bleiben Sie gesund. Wir sehen uns im November wieder.