Christiane A. und Notburga R. sind beide über 70 Jahre alt und ehrenamtlich beim Familienbetreuungszentrum Bogen tätig. Wir verneigen uns vor so viel Engagement.
Sie könnten auch mit einer Decke über den Beinen auf der Couch sitzen, auf voller Lautstärke Fernsehen schauen, einen heißen Tee trinken, von einem ihrer selbstgebackenen Kuchen naschen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Doch darauf freuen sie sich wenig.

Zwei ältere Damen, sitzen auf einer Holzbank und freuen sich über den sonnigen Tag.

Unsere Ehrenamtlichen genannt "Dekoqueen“ Christiane und “Tortenfee” Burgi

Bundeswehr/Hofmann

Die beiden Damen dürften sicher die sozial engagiertesten Rentnerinnen sein, von denen ich je gehört habe. Frau Christiane A. hilft ehrenamtlich beim Familienbetreuungszentrum Bogen mit und verzaubert mit ihren kreativen Ideen bei jeder Veranstaltung die Tische mit einem liebevoll gestalteten Blumenschmuck. Frau Notburga R., unsere Tortenfee Burgi, wie wir sie alle nennen, verwöhnt die Angehörigen der Soldatinnen und Soldaten mit selbstgebackenen Kuchen und Torten. „Wenn wir eingeteilt sind, dann kommen wir auch gerne“, sagen beide.
Seit 20 Jahren packt Frau Christiane A. mit an, früher im Familienbetreuungszentrum Regensburg und nun im Familienbetreuungszentrum Bogen. Frau Notburga R. ist seit 15 Jahren für die Familienbetreuung im Einsatz. Zwei bemerkenswerte Personen und eine wunderbare Geschichte, besonders in diesen finsteren Zeiten.
Kurz überlegte ich, ob ich über die diesjährige Weihnachtsveranstaltung vom 4. Dezember berichten soll, bei der das Familienbetreuungszentrum Bogen nach pandemiebedingter Pause wieder außerordentlich viele Gäste begrüßen durfte. Jedoch kamen mir dann Frau Christiane A. und Frau Notburga R. in den Sinn und ihr Credo des „Wenn wir eingeteilt sind, dann kommen wir auch“.
Ein bisschen mehr so wie die Beiden sein, das wäre doch was. Ans Aufhören denken sie hoffentlich noch lange nicht. Im Rahmen der Weihnachtsveranstaltung wurden beide für Ihre langjährige Tätigkeit ausgezeichnet, was ihnen fast peinlich war. Ich hoffe inständig dieser Text ist es nicht, sofern sie ihn überhaupt lesen. Wahrscheinlich gibt es gerade sowieso Wichtigeres für sie zu tun - die Welt ein bisschen besser machen nämlich.
Dennoch hoffe ich, dass auch sie ab und an mal mit einer Decke über den Beinen auf der Couch sitzen, im Kreis ihrer Familien, und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen.


von Evelyn Kraus

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