Militärgeschichte und Weinkultur im Elsass
Militärgeschichte und Weinkultur im Elsass
- Datum:
- Ort:
- Illkirch
- Lesedauer:
- 2 MIN
Etwa 20 Kilometer westlich Strasbourgs und somit nur 30 Minuten Busfahrt von der Familienbetreuungsstelle Illkirch entfernt, liegt das Fort du Mutzig in den Bergen am Rand der Vogesen. Hier wurde nach der Entscheidung Kaiser Wilhelm II. von 1893 bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs die mit 254 haHektar flächengrößte Befestigungsanlage des Deutschen Reichs errichtet. An diesem Tag konnten sich die Angehörigen der Einsatzsoldatinnen und Einsatzsoldaten, sowie Familien der in Frankreich lebenden Soldatinnen und Soldaten einen Einblick in das Leben der Soldaten zu der Zeit des Ersten Weltkriegs machen.
An dem Modell erklärte der Guide wo die Infanteriesoldaten und Artilleriesoldaten ihre Unterkunfts- und Versorgungsräume hatten und wie das System der Kampfstellungen auf dem Berg angegliedert war. Der Guide führte in zweieinhalb Stunden die Teilnehmer durch die zugänglichen Bereiche des Forts, wobei die Zeit lediglich für die Besichtigung von 10 Prozent der riesigen Gesamtanlage ausreichte.
Unter dem Namen Festung Kaiser Wilhelm 2. bot die Anlage Platz für bis zu 6500 Mann, die aus Teilen bereits bestehender Infanterie- und Artilleriebataillonen in der neuen, in den Berg gebauten Festung, herangezogen wurden und hier fortan dienten. Dazu wurden unter der Erde Kasernen mit allen notwendigen Einrichtungen und eigener Versorgung gebaut. Ein eigener Tiefbrunnen versorgte das Fort mit Trinkwasser, der Strom wurde unter Verwendung von vier Deutz Dieselmotoren selbst erzeugt. Somit war die Festung auch bei langanhaltendem Beschuss mehrere Monate unabhängig von der Außenwelt.
In den zahlreichen Räumen unter der Erde gab es alles, was das Überleben der Soldaten ermöglichen sollte. Neben mehreren Küchen gab es auch in einem Raum eine Bäckerei. Eine riesige Teigknetmaschine, sowie ein Schiffsbackofen aus Hamburg wurden für die Brotherstellung hier aufgebaut und sind heute noch zu besichtigen und teilweise sogar im Gebrauch. Damals wurden die Brote und andere Lebensmittel meistens in den Ortschaften nahe der Festung gekauft, die eigene Bäckerei wurde nur für den Notfall vorgehalten.
150m lange Gänge verbinden 18 Meter unter der Erde den Infanterieraum 2 mit dem Infanterieraum 16. Jeder Raum war für 400 Mann ausgelegt. Auch eine eigene Lazarettstation mit Operationssaal und Krankenstation gab es in der unterirdischen Anlage. An zwei Rollbunkern, die damals mit Pferd und Wagen zum Gefechtsstreifen gebracht wurden, konnten alle anschaulich die beklemmende Enge in diesem Einmannbunker sehen und wer wollte, nach beschwerlichem Einstieg in die enge Kapsel, auch hautnah erleben.
Weinprobe direkt beim Winzer im Weinbaugebiet.
Bei der anschließenden Weinprobe beim Winzer Cave du Dagobert im nahegelegenen Traenheim, wurde den Teilnehmern eine Auswahl der regionalen Weine zur Verköstigung gereicht und auch der bekannte Gugelhupfkuchen durfte dabei nicht fehlen. Bei Crément, Riesling, Pinot Gris und Gewurztraminer ergaben sich nette Gespräche zwischen den Teilnehmern. Zu guter Letzt gab es vor der anstehenden Heimfahrt noch eine kleine Vorführung im Weinbau direkt an den Weinstöcken. Hier wurde allen gezeigt wie die Rebstöcke richtig beschnitten werden und ein paar Weintrauben gab es dann auch noch zu naschen.