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Löschraupe der Bundeswehrfeuerwehr

  • Zwei Bundeswehr-Feuerwehr Männer löschen von der Pritsche einer Löschraupe
    Bundeswehr/Sylvia Wilkens

    Der Löschangriff

    kann während der Fahrt von der Pritsche der Raupe, von zwei Feuerwehrleuten durchgeführt werden. Dabei können sie gleichzeitig auf einer Seite, oder verteilt auf beiden Seiten gleichzeitig löschen.

  • Aufbaufläche einer Löschraupe der Bundeswehr-Feuerwehr mit zwei Sitzplätzen und zwei Metallkisten
    Bundeswehr/Sylvia Wilkens

    Auf der Pritsche

    befinden sich zwei Sitzplätze und darunter ein 3.000 Liter fassender Löschwassertank mit je einem Füllstutzen auf der linken und rechten Seite. Verschiedene Kisten und Staufächer bieten Platz für die Ausrüstung.

  • Laufräder und Stahlkette einer Löschraupe der Bundeswehr-Feuerwehr
    Bundeswehr/Sylvia Wilkens

    Die Kette

    verteilt das Fahrzeuggewicht auf eine möglichst große Fläche und verhindert somit das Einsinken in die tiefen Böden der Moorlandschaft auf dem Schießplatz der Wehrtechnischen Dienststelle 91 in Meppen.

  • Blick in das Führerhaus einer Bundeswehr-Feuerwehr Löschraupe
    Bundeswehr/Sylvia Wilkens

    Das Cockpit

    im fast komplett verglasten Führerhaus bietet eine gute Rundumsicht und Platz für bis zu drei Personen, eine davon mittig auf einem Notsitz. Gelenkt wird der ehemalige PistenBully über das Halblenkrad.

Die Löschraupe – spezielles Gerät für besonderes Gelände

Die Löschraupe der Bundeswehrfeuerwehr in Meppen ist das wohl außergewöhnlichste „Feuerlöschkraftfahrzeug“ in ihrem Bestand. Die Basis ist eine Pistenraupe, die dank breiter Ketten einen geringen Flächendruck garantiert. Kommt es auf dem Übungsplatz der Wehrtechnischen Dienststelle (WTDWehrtechnische Dienststelle) 91 zu einem Brand, dann kann die Bundeswehrfeuerwehr mit ihren Löschraupen durch die sumpfigen Moorflächen fahren, um die Flammen zu löschen. Zum schnellen Transport zum Einsatzort kann die Löschraupe auf einen Spezialanhänger verladen werden.

Die Pistenraupe: Eine ungewöhnliche Basis

Obwohl es innerhalb der Bundeswehr viel Erfahrung mit Kettenfahrzeugen gibt, entschied man sich bei dieser Sonderanfertigung gegen einen militärischen Unterbau mit Ketten und für eine gewöhnliche Pistenraupe. Die weichen und morastigen Moorböden in Meppen erfordern Fahrzeuge mit möglichst geringem Gewicht pro Quadratzentimeter. Breite Laufketten verteilen den Druck auf eine große Fläche. Pistenraupen verbinden diese Anforderung mit einer verglasten Kabine, einer flexibel nutzbaren Ladefläche und einer hohen Nutzlast. Angetrieben wird das 13,5 Tonnen schwere Gefährt von einem 6-Zylinder-Dieselmotor mit 8,9 Liter Hubraum. Das Kettenfahrwerk besteht aus zwei Stahlketten mit einer Breite von jeweils rund 1,2 Metern. Damit liegt der Bodendruck bei lediglich etwa 140 Gramm pro Quadratzentimeter.

Ein Feuerlöschkraftfahrzeug fährt durch ein Moor, vom Heck aus löschen zwei Feuerwehrleute.

Gezielter Löscheinsatz auf einzelnen Brandstellen.

Bundeswehr/Marcus Rott

Der besondere Aufbau

Gesteuert wird die Löschraupe der Bundeswehrfeuerwehr per Lenkrad. Bis zu zwei Insassen fahren in der Kabine mit. Die Kabine ist rundumverglast und bietet somit eine gute Sicht. Die durchschlagsichere Windschutzscheibe schützt die Insassen im Falle eines Risses des Windenseils. Für gute Beleuchtung sorgen insgesamt 16 Scheinwerfer rund um die Fahrerkabine, inklusive derer für das normale Fahrlicht. Auf dem Fahrgestell der Löschraupe der Bundeswehrfeuerwehr ist ein 3.000 Liter fassender Löschwassertank untergebracht. Die Plattform im Heck bietet mehrere Staufächer, Sitzplätze für vier Personen und die Möglichkeit, von dort aus direkt zu löschen. Eine Pumpe im Heck fördert in der Minute bis zu 2.000 Liter bei 10 bar. Die Löschraupe der Bundeswehrfeuerwehr kann aber nicht nur für Löscheinsätze, sondern auch für den Mannschafts- und Verletztentransport im Moorgebiet eingesetzt werden.

Das spezielle Einsatzgebiet

Auch der Einsatzort der Löschraupe der Bundeswehrfeuerwehr ist einzigartig. Die Wehrtechnische Dienststelle für Waffen und Munition 91 (WTDWehrtechnische Dienststelle 91) erprobt und testet jegliche Waffen und Munition sowie Panzerungen für die Bundeswehr. Bei dem Testgelände handelt es sich um den größten mit Messinstrumentarien ausgestatteten Schießplatz Europas. Das Gebiet in Niedersachsen besitzt eine Fläche von 200 Quadratkilometern und erstreckt sich über ein Gelände von circa 30 Kilometer in der Länge und 5 bis 7 Kilometern in der Breite. Über zwei Löschraupen verfügt die Bundeswehrfeuerwehr in Meppen aktuell. Zusätzliche sollen beschafft werden.

Technische Daten

Länge

5,99 m

Breite

3,60 m

Höhe

2,83 m

Gewicht

13,500 t

Bodendruck

140 g/cm²

Antrieb

Stahlkette

Wassertank

3.200 l

Max. Geschwindigkeit

23 km/h

Die Löschraupe der Bundeswehrfeuerwehr in Aktion

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