Panzerabwehrwaffe MILAN
Die MILAN – ein Raubvogel jagt Panzer
Die Panzerabwehrwaffe MILAN war eine in deutsch-französischer Zusammenarbeit entwickelte leichte Boden-Boden-Panzerabwehrlenkwaffe. MILAN klingt nach Raubvogel, ist aber eine Abkürzung für das französische Missile d‘Infanterie léger antichar, zu deutsch: leichte Infanterie-Panzerabwehrrakete.
Die MILAN diente der Bekämpfung von Panzern und gepanzerten Fahrzeugen. Sie wurde aber auch gegen befestigte Stellungen eingesetzt.
Mit der Panzerabwehrwaffe MILAN wurde ein drahtgelenkter Flugkörper verschossen, der mit einem Hohlladungsgefechtskopf bestückt war. Dieser war in der Lage, bis zu 700 Millimeter Panzerstahl zu durchschlagen. Bestückt mit einem Wärmebildgerät, war die MILAN voll nachtkampffähig.
MELLSMehrrollenfähiges Leichtes Lenkflugkörpersystem kommt als Nachfolger
Die Panzerabwehrwaffe MILAN war unter anderem bei den Panzergrenadieren, Jägern, Gebirgsjägern und Fallschirmjägern des Heeres im Einsatz. Dieser Einsatz erfolgte abgesessen auf einem Dreibein oder - bei den Panzergrenadieren - von einer Lafette am Turm des Schützenpanzers Marder 1A3/1A5 aus.
Die MILAN wurde unter anderem von den britischen Streitkräften erfolgreich in verschiedenen Kriegen eingesetzt, zum Beispiel 1982 auf den Falklandinseln, 1991 während des Golfkriegs und ab 2003 während des Irakkrieges. Die Bundeswehr stattete kurdische Peschmerga für ihren Kampf gegen die Terrororganisation Islamischer Staat mit der MILAN aus.
Die Waffe wurde in den letzten Jahren schrittweise durch das modernere Nachfolgesystem MELLSMehrrollenfähiges Leichtes Lenkflugkörpersystem (Mehrrollenfähiges Leichtes Lenkflugkörper-System) ersetzt.
Technische Daten
Gewicht Waffenanlagev | 28 kg |
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Gewicht Lenkflugkörper | 12 kg |
Höchstgeschwindigkeit | 684 km/h |
Rückstrahlzone | 5 bis 8 m |
Die Panzerabwehrwaffe MILAN in Aktion