Überlebenswichtig: Die Ausbildung zum Einsatzersthelfer A

Überlebenswichtig: Die Ausbildung zum Einsatzersthelfer A

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Ohne Erste-Hilfe-Ausbildung, keine Zulassung zur Führerscheinprüfung. Für angehende Soldatinnen und Soldaten ist dies ähnlich: Im körperlich oft fordernden Soldatenberuf ist es wichtig, im Falle einer Verletzung sicher und richtig handeln zu können – für sich selbst wie auch für einen Kameraden.

Hierzu absolviert jede Soldatin sowie jeder Soldat während der Grundausbildung die Ausbildung zum Einsatzersthelfer-A (EH-A). Diese ist in weiten Teilen mit der zivilen Erste-Hilfe-Ausbildung vergleichbar. Es stehen Herz-Lungen-Wiederbelebung und die fachgerechte Abnahme eines Integralhelms ebenso auf dem Lehrplan, wie das Anlegen eines Druckverbandes.

Soldat hilft seinem Kameraden mit verbundenen Kopf auf die Beine.

Lernen für den Ernstfall: Erste Hilfe leisten und den Kameraden schnell abtransportieren.

Bundeswehr/Christian Rödel

Besonderheiten bei Soldaten

Die Besonderheiten des Soldatenberufs machen es jedoch notwendig, die Erste-Hilfe-Ausbildung um spezielle Themen zu erweitern, um die Gesundheit der Truppe bestmöglich zu schützen. Denn im Einsatz oder auch im Biwak sind andere Dinge zu beachten oder andere Verletzungen zu behandeln, als im gewohnten, heimischen Umfeld.

Daher wird beispielsweise im Unterricht auch umfassend auf Hygienethemen und vorbeugenden Gesundheitsschutz eingegangen.

Im Einsatz

Im Einsatz bekommt jeder Soldat eine persönliche Sanitätsausstattung. Dieses kleine Paket enthält neben Verbandsmaterial auch spezielle medizinische Hilfsmittel zur Blutstillung bis hin zu Medikamenten zur Infektionsprophylaxe und Schmerzstillung. Diese Ausstattung soll es den Soldaten ermöglichen, sich selbst oder einen verletzen Kameraden zu versorgen, und so die Zeit bis zum Eintreffen des Sanitätspersonals zu überbrücken.

Der sichere Umgang mit der persönlichen Sanitätsausstattung muss natürlich umfassend gelehrt und geübt werden. Daher werden diese Anteile der Ausbildung im Regelfall auch ausschließlich durch die Truppenärzte unterrichtet.

Kleiner Überblick über die persönliche Sanitätsausstattung.

Immer dabei: die persönliche Sanitätsausstattung eines Soldaten im Einsatz.

Bundeswehr/Christian Rödel

Transport und Bergung

Auch der Transport und die Bergung von Verletzten sowie der Umgang mit Stress- und Belastungssituationen gehören zur Ausbildung. Neben den theoretischen Unterrichten wird das Erlernte immer wieder in Kleingruppen praktisch geübt. Nur die Übung vermittelt die Sicherheit, im Fall der Fälle entschlossen zu handeln und sich selbst oder anderen helfen zu können.

Im Straßenverkehr ist dagegen leider häufig zu beobachten, dass sich viele Autofahrer, obwohl sie eine Erste-Hilfe-Ausbildung absolviert haben, scheuen zu helfen - aus Angst, einen Fehler zu machen.

Praktisches Üben

Insgesamt dauert die Ausbildung zum EH-A vier Tage. Dies zeigt, wie umfassend die Ausbildungsinhalte sind, und wieviel Wert auf ausreichend Zeit zum praktischen Üben gelegt wird.

Um das Erlernte präsent und auf dem aktuellen Stand zu halten, ist jeder Soldat verpflichtet, einmal im Jahr einen Tag an einer theoretischen und praktischen Auffrischungsausbildung teilzunehmen.

von René Sellmann