Lufttransportstützpunkt Niamey

Der Herr über das Drehkreuz

Der Herr über das Drehkreuz

Datum:
Ort:
Niamey
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Vier Monate war Oberstleutnant Sascha Kraft der Leiter des Lufttransportstützpunkts der Bundeswehr in der nigrischen Hauptstadt Niamey. Am 20.12.2022 übergab er das Kommando an seinen Nachfolger. Im Interview blickt er auf seinen Einsatz zurück.

4 Fragen an Oberstleutnant Sascha Kraft

Airbus A400M Niamey

Ein Transportflugzeug Airbus A400M steht auf dem Flugfeld des Lufttransportstützpunktes Niamey

Bundeswehr/Julia Dahlmann

Welche Bedeutung hat der Standort Niamey für das militärische Engagement der Bundeswehr in der Region?

Oberstleutnant Sascha Kraft

Der Standort Niamey ist zum einen der Dreh- und Angelpunkt der Rettungskette für alle Einsatzgebiete in der Region. Sollte ein Patient per medizinischem Lufttransport (MedEvacMedical Evacuation) repatriiert, also nach Deutschland zurückgeflogen, werden müssen, wird er in den meisten Fällen zunächst zu uns gebracht. In einer medizinischen Einrichtung wird er dann durch Sanitätspersonal zwischenversorgt bis eine sogenannte StratAirMedEvacStrategic Air Medical Evacuation-Maschine ihn abholt und nach Deutschland zur weiteren Behandlung bringt. Als Lufttransportstützpunkt Niamey fertigen wir, wie der Name schon sagt, mehrmals die Woche unterschiedliche Flugzeuge ab, die den Personal- und Materialtransport in die Einsatzgebiete sicherstellen.

Wie sieht die Zukunft des Standortes aus und was sind die Herausforderungen?

Oberstleutnant Sascha Kraft

Kurzfristig wird der Lufttransportstützpunkt die sogenannte Einsatzzentrale Logistik aus der malischen Hauptstadt Bamako aufnehmen. Das bedeutet konkret, dass die Kontingentwechsel von Soldaten und Soldatinnen von und nach Mali über Niamey stattfinden werden. Deshalb werden wir hier personell als auch materiell deutlich aufwachsen.

Das heißt, der Standort wird größer?

Oberstleutnant Sascha Kraft

Ja, gerade wird hier überall gebaut, um die neuen Aufgaben auch erfüllen zu können. Das bedeutet zwar Einschränkungen für sie Soldatinnen und Soldaten, aber es gefährdet nicht die Auftragserfüllung. Von allen Soldatinnen und Soldaten im Lufttransportstützpunkt erfordert dieser Wandel Flexibilität und ich bin immer noch beeindruckt von der Professionalität, mit der meine Männer und Frauen jede neue Herausforderung annehmen.

Was ist die wichtigste persönliche Erfahrung, die Sie aus dem Einsatz mitnehmen?

Oberstleutnant Sascha Kraft

Für mich war es persönlich der erste Auslandseinsatz und der dauerte nun rund vier Monate. Es war somit sehr interessant zu erfahren, wie es sich anfühlt. Es ist doch anders, wenn man rund um die Uhr vor Ort ist und nie so richtig abschalten kann. Das fordert von mir als Camp Commander und Leiter auch eine besondere soziale Kompetenz im Umgang mit den Angehörigen des Standortes. Insgesamt war es hier ein super Team mit toller Kameradschaft und neuen persönlichen Kontakten, die sicherlich den Einsatz überdauern werden.

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