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Hauptauftrag der Joint Special Operations Task Force (JSOTFJoint Special Operations Task Force) Gazelle ist die Befähigung nigrischer Spezialkräfte. Fallschirmjäger mit erweiterter Grundbefähigung (FschJg EGBErweiterte Grundbefähigung) vom Fallschirmjägerregiment 31 unterstützen diesen Auftrag unter anderem durch die Ausbildung eines nigrischen Force Protection-Zugs in Tillia.

Deutsche und nigrische Soldaten stehen zusammen und besprechen die Ausbildung

Die Fallschirmjäger der QRF der JSOTFJoint Special Operations Task Force bilden zunächst die Gruppenführer ihrer nigrischen Partner als Multiplikatoren aus, bevor später der komplette Zug geschult wird

Bundeswehr/Benjamin Bendig

Laut hallt ein kräftig ausgebrachter Schlachtruf über die staubige Wüstenlandschaft. Dann schnellen gut 35 Gewehrverschlüsse nach vorn, gefolgt vom Klicken der Schlagbolzen. Die nigrischen Soldaten stehen aufgereiht nebeneinander, senken ihre Waffen und verfolgen die Befehlsausgabe für den heutigen Tag. Grundlagen praktischer Schießausbildung sowie Counter IEDImprovised Explosive Device-Training zur Aufklärung versteckter Sprengladungen stehen auf dem Dienstplan. Zuerst sitzen die nigrischen Kameraden auf ihre Pickup-Geländewagen mit den schweren Maschinengewehren auf der Ladefläche auf. Dann folgen die deutschen Fallschirmjäger EGBErweiterte Grundbefähigung mit ihren -Fahrzeugen vom Typ Eagle . Es sind nur wenige Fahrminuten auf geröllbedecktem Sandboden bis zur Schießbahn. Das Areal gehört zum Standortübungsplatz Tillia. Bevor es losgehen kann, müssen umherziehende Kuh- und Ziegenherden aus dem Schussfeld getrieben werden. Dann beginnt die detaillierte Einweisung. Drei Gruppen durchlaufen nacheinander die Trockenausbildung mit ihren Handwaffen. Im Anschluss gehen sie zum scharfen Schießen oder werden in der Suche nach versteckten Ladungen unterwiesen.

Ausbilden für den Kriegseinsatz

Ein nigrischer Soldat untersucht den Unterboden seines Fahrzeugs

Bei der Ausbildung lernen die nigrischen Soldaten auch den Unterboden eines Fahrzeugs nach versteckten Ladungen zu überprüfen

Bundeswehr/Benjamin Bendig

Neben den Kampfschwimmern des Kommando Spezialkräfte der Marine (KSMKommando Spezialkräfte der Marine) und den Fallschirmjägern wird auch weiteres Personal der JSOTFJoint Special Operations Task Force Gazelle für die Ausbildung der nigrischen Spezialkräfte herangezogen. Stabsbootsmann Tine, ein Minentaucher, ist zu Hause im Seebataillon ebenfalls als Ausbilder. „Unsere nigrischen Soldaten kommen frisch aus der Grundausbildung und müssen noch einiges lernen“, stellt er fest. Im Gruppenrahmen werden deshalb zunächst Grundlagen im Umgang mit der Waffe vertieft. Ladetätigkeiten, Sicherheitsüberprüfung und der gezielte Einzelschuss werden ohne und anschließend mit Munition geübt. Die Soldaten sind konzentriert und sehr motiviert. Pausenzeiten halten sie penibel ein. Ausbilder Tine ist beeindruckt von so viel Engagement bei glühender Hitze. Ihm macht die gemeinsame Ausbildung sichtlich Freude. „Am Wochenende fragte ich einige nigrische Soldaten, ob sie Lust hätten, freiwillig den Umgang mit Karte und Kompass zu vertiefen. Da waren letzte Woche noch Unsicherheiten erkennbar“, erinnert er sich. „Die ganze Gruppe sagte sofort zu, obwohl es ihre Freizeit war. Und alle waren mit Feuereifer bei der Sache.“ Es gibt auch einen ernsten Grund für dieses Verhalten: „Man darf nicht vergessen, dass die nigrischen Spezialkräfte im Dauerkrieg sind“, unterstreicht Stabsbootsmann Tine die Motivation.

Kameradschaftliches Miteinander

Nigrische Soldaten schlagen einen Pfahl in die Erde beim gemeinsamen Schießbahnaufbau

Auch scheinbare Kleinigkeiten wie der Aufbau der Schießscheiben werden zunächst erläutert und dann gemeinsam praktiziert

Bundeswehr/Benjamin Bendig

Gemeinsam rammen Fallschirmjäger EGBErweiterte Grundbefähigung mit ihren nigrischen Kameraden Schützenscheiben in den harten Boden, gehen noch einmal Haltepunkte für kurze Entfernungen durch und erklären, wie Magazine gefechtsmäßig zu wechseln sind oder man mit der Waffe schnell und sicher in Anschlag geht. Die beiden Sprachmittler sind immer zur Stelle. Allerdings verstehen nur wenige nigrische Soldaten die Amtssprache Französisch. Die meisten sprechen Hausa, eine der am weitesten verbreiteten Stammessprachen Nigers. Da die Spezialkräfte auch in Niger die Besten rekrutieren, stammen viele Soldaten aus anderen Regionen des Landes, sprechen daher verschiedene Sprachen. Tine nimmt eine selbst gemachte Taschenkarte hervor mit wichtigen Befehlen und Floskeln auf Hausa. „Wir Ausbilder haben uns gängige Begriffe in Hausa eingeprägt, um besser auf unsere Partner eingehen zu können.“ Dennoch sei es oft nötig, mit Händen und Füßen zu kommunizieren. Irgendwie verstehe man sich dann doch, freut er sich. Bei den zahlreichen gemeinsamen Ausbildungen entstehen auch persönliche Kontakte. „Manchmal sitzen wir abends noch mit den Jungs zusammen. Da kommen Fragen, wie man zum Beispiel eine Klimaanlage bedient, und wir zeigen das dann.“ Die Dankbarkeit der nigrischen Soldaten für die gemeinsame Ausbildung sei deutlich spürbar, sie zeige sich in vielerlei Gesten. So tausche man sich auch über private Dinge wie Hobbies oder auch Sorgen aus. „Das macht mich stolz und zeigt mir, dass wir auf einem guten Weg sind.“ findet Stabsbootsmann Tine, dem seine Aufgabe sichtlich Freude bereitet.

  • Nigrische Soldaten stehen im Halbkreis um ein deutsches Fahrzeug und erhalten Unterricht über Sprengfallen

    Grundlagen werden zunächst erklärt und vorgemacht, bevor praktische Anteile folgen. Der Wechsel zwischen verschiedenen Sprachen ist dabei eine Herausforderung.

    Bundeswehr/Benjamin Bendig
  • Deutscher Ausbilder zeigt die richtige Waffenhaltung

    Hier im Einsatz bewährt sich das Konzept von VENÜ - Vormachen, Erklären, Nachmachen und Üben besonders

    Bundeswehr/Benjamin Bendig
  • Ein nigrischer Soldat schießt mit seinem Sturmgewehr. Neben ihm steht ein deutscher Ausbilder, der ihn beaufsichtigt.

    Die intensive, hochwertige Schießausbildung der Fallschirmjäger EGBErweiterte Grundbefähigung befähigt diese besonders für die Weiterbildung nigrischer Partner in der Waffenhandhabung

    Bundeswehr/Benjamin Bendig
  • Ein nigrischer Soldat schießt mit seinem Sturmgewehr, von einem deutschen Ausbilder beaufsichtigt

    Bevor die weiterführende Schießausbildung im Zugrahmen beginnen kann, trainieren nigrische Soldaten unter Aufsicht der deutschen Kräfte die Tätigkeiten des Einzelschützen

    Bundeswehr/Benjamin Bendig
  • Ein nigrischer Geländewagen und drei Eagle-Fahrzeuge der Bundeswehr fahren über den Übungsplatz Tillia

    Nach beendeter Ausbildung schließt sich eine gemeinsame Nachbesprechung im Camp an. Erst dann endet der Ausbildungstag.

    Bundeswehr/Benjamin Bendig
von Kieron Kleinert

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