Wer oder was macht eigentlich Helden? Dieser Frage gingen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Freiburg nach. In einer zivil-militärischen Kooperation stellt nun das Militärhistorische Museum der Bundeswehr am Flugplatz in Berlin-Gatow für mehrere Monate die Forschungsergebnisse in einer interaktiven Sonderausstellung vor.

Ballon-Schriftzug „Hero“ mit dem Wort „Prinzip“ darüber

Über Heroisierungen und Heroismus: Das Militärhistorische Museum in Berlin-Gatow stellt in einer Sonderausstellung die Ergebnisse der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg vor.

Militärhistorisches Museum Berlin-Gatow

Historische Ereignisse und Persönlichkeiten stehen oftmals im Zentrum von Mythenbildungen und Glorifizierungen. Dabei sind sie lediglich ein soziales Produkt ihrer Zeit. In der Ausstellung „Prinzip Held*“ des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr am Flugplatz Berlin-Gatow werden Besuchende dazu animiert, den Heroisierungsprozess kritisch zu bewerten und die Faszination durch Heldinnen und Helden, aber auch die ihr innewohnenden Gefahren, besser zu erkennen.

Heldinnen oder Helden existieren nämlich nicht einfach so, sie werden „gemacht“. Das ergab die Forschung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Sonderforschungsbereiches „Helden-Heroisierungen-Heroismen: Transformationen und Konjunkturen von der Antike bis zur Moderne“ der Universität Freiburg. 

Vorgestellt werden die Forschungsergebnisse nun in Zusammenarbeit mit der Bundeswehr in einer Sonderausstellung. Anhand von 44 internationalen Fallbeispielen aus Vergangenheit und Gegenwart zeigt die Ausstellung „Prinzip Held* – Von Heroisierungen und Heroismen“, was eine Heldin oder einen Helden tatsächlich ausmacht.

Wissenschaft trifft Militärgeschichte

In den unterschiedlichen Installationen geht es aber nicht darum, Heldinnen und Helden einfach nur kennenzulernen. Vielmehr soll in erster Linie herausgefunden werden, was Menschen wie Tom of Finnland, Orpheus oder George Washington trotz aller Unterschiede miteinander verbindet . 

Die Ausstellung selbst ist eine Kooperation zwischen dem Sonderforschungsbereich (SFBSonderforschungsbereich) 948 der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, dem Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr in Potsdam (ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr) sowie dem Militärhistorischen Museum der Bundeswehr (MHM BwBundeswehr). Gestaltet und produziert wurde alles vom Berliner Theater-Label Rimini Protokoll .
 
Von 2012 bis 2024 erforschten mehr als 50 Freiburger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Blickwinkeln der Geschichts-, Kultur-, Politik-, Musik- und Sozialwissenschaften Heroisierungen und Heroismus von der Antike bis zur Gegenwart. Sie wollten herausfinden, warum Gesellschaften Heldinnen und Helden ins Zentrum von nationalen, sozialen oder politischen Debatten, aber auch der Unterhaltung stellen.

Helden und Heldinnen entstehen erst durch unser Zutun

Von Alexander dem Großen bis zu den Feuerwehrleuten des 9/11: Jeder Held und jede Heldin basiert auf dem gleichen Prinzip. Dem Militär kam dabei schon immer eine zentrale Rolle bei der Heroisierung von Personen oder Ereignissen zu. Aus diesem Grund sind die deutschen Streitkräfte nicht nur inhaltlich ein Teil der Sonderausstellung.

Auf der rund 1.000 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche des ehemaligen Flugzeug-Hangars 5 schuf Rimini Protokoll mithilfe von ausgemustertem Bundeswehrmöbeln eine Vielzahl von interaktiven Installationen. Durch sie sollen die insgesamt neun Bausteine vorgestellt werden. Wer sie sich im Detail erklären lassen möchte, besucht am besten eine der vielen unterschiedlichen Führungen.

Öffnungszeiten

Dienstag bis Sonntag, 10–18 Uhr (Montag Ruhetag)
Der Eintritt ist frei.

Besucherservice

Tel.: 030/3687-2666, -2673
E-Mail: mhmgatowfuehrungen@bundeswehr.org

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Anreise

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