Die Spezialkräfte der Bundeswehr
Was sind Spezialkräfte? Wie operieren sie?
Spezialkräfte operieren im Verborgenen. Deshalb ranken sich um sie viele Mythen – auch um die Spezialkräfte der Bundeswehr. Wo die deutschen Spezialkräfte bisher im Einsatz waren und wie sie sich im Laufe der Jahre entwickelt haben, finden Sie hier.
„Lerne leiden, ohne zu klagen” ist das Motto der ersten Spezialeinheit der Bundeswehr, der Kampfschwimmer. Und leidensfähig müssen die Soldatinnen und Soldaten sein. Überall auf der Welt trainieren die Spezialkräfte ihre Fähigkeiten. Ob in der Arktis, in der Wüste oder im Dschungel.
Überall einsetzbar, jederzeit einsatzbereit
Jedes mögliche Einsatzszenario wird immer wieder geübt. Spezialkräfte gewinnen Informationen, befreien Staatsangehörige aus Gefahrensituationen und treiben den Austausch mit Spezialkräften verbündeter Armeen voran. Zu den Kommandosoldaten gehören aber auch die Unterstützer. Zwar hat noch keine Frau die harte Ausbildung zum Kampfschwimmer oder Kommandosoldaten geschafft – Frauen in den Spezialkräften gibt es dennoch.
Quiz zu den Spezialkräften
KSKKommando Spezialkräfte, KSMKommando Spezialkräfte der Marine und 4./HSGHubschraubergeschwader 64: Die Spezialkräfte der Bundeswehr
Ausrüstung der Spezialkräfte
So vielseitig wie die Aufträge der Spezialkräfte ist auch deren Ausrüstung. Mehr zur Ausrüstung erfahren Sie hier.
Krieg der Technik
Wenn sich Bedrohungsszenarien ändern, ändern sich auch die Werkzeuge des Militärs, um darauf zu reagieren. Welche Technologien werden die Spezialkräfte der Zukunft nutzen?
Träge Kampfroboter, die aufwendig transportiert werden müssen, passen nicht in unsere Einsatzszenarien.
Die Geschichte der Spezialkräfte
Seit der Aufstellung der Kampfschwimmer als erste Spezialeinheit der Bundeswehr haben die Spezialkräfte stetigen Wandel erlebt. Einige Meilensteine können Sie der Chronik entnehmen.
Spezialkräfte entscheiden keine Kriege. Trotzdem verfügt fast jeder Staat über sie. Warum sind sie so wichtig? Welche Ursprünge und Vorläufer haben die deutschen Spezialkräfte? Militärhistoriker Sönke Neitzel erklärt ihre Hintergründe und Entwicklung.
Einsatz
Die Bandbreite möglicher Einsätze von Spezialkräften ist groß. Sie lässt sich grob in drei Einsatzarten zusammenfassen: Spezialaufklärung, direkter Einsatz und Einsätze zur Ausbildung, Unterstützung und Beratung.
Die Spezialkräfte decken drei Einsatzarten ab.
Special Reconnaissance (Spezialaufklärung) | Direct Action (Direkter Einsatz) | Military Assistance (Ausbildung, Unterstützung, Beratung) |
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Spezifische, zeitkritische Schlüsselinformationen über strategische Ziele mit operativer Bedeutung gewinnen
| Offensive, klar definierte Spezialoperationen unter Vermeidung von Kollateralschäden durchführen, um deutsche Staatsangehörige aus Gefahrensituationen zu befreien oder zu bergen, bestimmte Personen festzusetzen oder Material, Objekte oder Einrichtungen in Besitz zu nehmen, zu zerstören oder zu beschädigen
| Fähigkeit zur weltweiten Ausbildung, Beratung, Ertüchtigung und Begleitung der Entwicklungsprozesse im Einsatz von Sicherheits- und Streitkräften anderer Staaten – insbesondere Spezialkräften
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5 Fragen an
Stabsfeldwebel, Kommando Spezialkräfte
Wie sehr haben die Auslandseinsätze Sie geprägt?
Es gibt Faktoren, die im Einsatz sehr wichtig sind, zum Beispiel die Zusammenarbeit im Team und das unbedingte Vertrauen zu den Kameraden. Auch eine ausgeprägte Menschenkenntnis und ein Gespür für die Situation sind sehr wichtig. Das ist mir alles in Fleisch und Blut übergegangen. Zudem habe ich festgestellt, dass ich seit meinen Einsätzen alle Menschenansammlungen meide.
Welches Erlebnis ging Ihnen besonders nahe?
Das Karfreitagsgefecht. Zu dieser Zeit befand ich mich gerade in der Ausbildung zum Kommandosoldaten. Ich kannte die meisten der beteiligten Soldaten persönlich von der Ausbildung her. Das hat mich stark berührt.
Die Rolle des Einsatzführungskommandos
Das Einsatzführungskommando (EFK) führt die Spezialkräfte der Bundeswehr im Einsatz. Im Interview erklärt dessen Befehlshaber, Generalleutnant Erich Pfeffer, wie die Einsätze entstehen und wie die Zusammenarbeit mit den konventionellen Kräften und internationalen Partnern abläuft.
Spezialkräfte retten Zivilisten
Im August startete die Bundeswehr die größte Evakuierungsoperation ihrer Geschichte. Mittendrin: Kommandosoldaten des KSKKommando Spezialkräfte, spezialisierte Kräfte und zwei Hubschrauber der 4./HSGHubschraubergeschwader 64. Kurz nach dem Rückzug der westlichen Truppen aus Afghanistan übernahmen die Taliban die Macht. Am Kabuler Flughafen versammelten sich Zehntausende Menschen, um zu fliehen. In kürzester Zeit verlegte ein Kontingent der Bundeswehr nach Kabul, um eine Luftbrücke zu errichten.
Die rund 500 Soldatinnen und Soldaten hatten in dem Chaos den Auftrag, so viele deutsche Staatsangehörige, afghanische Ortskräfte und Hilfsbedürftige anderer Länder wie möglich zu evakuieren. Sie sorgten dafür, dass sechs Transportflieger mehrmals am Tag landen und 5.347 Menschen aus 47 Nationen nach Usbekistan ausfliegen konnten.
Die Spezialkräfte sicherten die Landeplätze und führten Geheimoperationen durch, um Menschen außerhalb des Flughafens zu retten. Die elftägige Evakuierungsmission war sehr gefährlich. Die deutschen Kräfte waren an Schusswechseln beteiligt, um Angreifer abzuwehren. Am letzten Tag kam es an einem Zugang zum Flughafen, der von USUnited States-Einheiten gesichert wurde, zu Anschlägen. Dabei starben mehr als 100 Menschen, darunter 13 USUnited States-Soldaten. Die letzten deutschen Kräfte befanden sich zu dem Zeitpunkt bereits auf dem Rollfeld und konnten Kabul wohlbehalten verlassen.
Die verdeckten Unterstützer
Auch die besten Kommandosoldaten brauchen Unterstützungskräfte. Diese sind besonders ausgebildet und ausgerüstet und mit den Taktiken der Kommandosoldaten vertraut. Beispielsweise als Pioniere, Fallschirmjäger, Aufklärer oder Fernmelder geben sie tagtäglich ihr Bestes.