Bundeswehr verstärkt Sicherungskräfte in Afghanistan
Bundeswehr verstärkt Sicherungskräfte in Afghanistan
- Datum:
- Ort:
- Afghanistan
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Der Abzug der NATONorth Atlantic Treaty Organization aus Afghanistan ist beschlossen. Bundeswehr und NATONorth Atlantic Treaty Organization sind auf mögliche Angriffe auf die multinationalen Truppen im Einsatzgebiet vorbereitet.
Im Doha-Abkommen vom 29. Februar 2020 hatte der ehemalige USUnited States-Präsident Donald Trump mit den radikalislamischen Taliban vereinbart, bis Ende April 2021 die USUnited States-Streitkräfte aus Afghanistan abzuziehen. Im Gegenzug verpflichteten sich die Taliban, Friedensgespräche aufzunehmen und ihre Anschläge zu reduzieren.
Der neue USUnited States-Präsident Joe Biden hat angekündigt, dass die USUnited States-Truppen länger im Land bleiben werden. Ihre vollständige Rückverlegung soll spätestens am 11. September 2021 abgeschlossen sein. Die NATONorth Atlantic Treaty Organization, die die Mission Resolute Support in Afghanistan führt, schloss sich dem an. Die Bundeswehr will daher alle ihre Kräfte bei Resolute Support Mitte August nach Deutschland verlegen.
Bis dahin besteht aber die Möglichkeit einer Eskalation der Gewalt. Denn die Taliban haben erklärt, sich nach dem 1. Mai nicht an die Vereinbarung zur Waffenruhe gebunden zu fühlen. Damit ergibt sich eine erhöhte Gefährdungslage für alle NATONorth Atlantic Treaty Organization-Partner vor Ort.
Bundeswehr kann schnell und wirksam auf veränderte Gefahrenlage reagieren
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer rechnet damit, dass die Taliban erneute Angriffe gegen die internationalen Truppen planen: „Ich gehe von einer größeren Bedrohung aus. Wir nehmen die Aussagen der Taliban sehr ernst und sind deshalb in ständigem Austausch mit den Einsatzkräften in Afghanistan.“
In Absprache mit den militärischen Spitzen hat die Ministerin angeordnet, die Schutzmaßnahmen vor Ort zu verstärken. Das deutsche Einsatzkontingent wird robuster als bisher ausgestattet. Verstärkungskräfte, zusätzliche geschützte Fahrzeuge, zusätzliche Waffen, Ausrüstung und Munition werden noch im April nach Masar-i Scharif verlegt.
Bereits jetzt stehen im Camp Marmal unter Führung der Bundeswehr umfangreiche Kräfte und Mittel bereit, um auf eine Gefährdung des deutschen Kontingents schnell und wirksam reagieren zu können: geschützte Fahrzeuge mit den dazugehörigen Waffensystemen, boden- und luftgestützte Aufklärungsmittel sowie ein lageangepasster Bestand an weiteren Waffensystemen, Kampfmitteln und Munition. Die Gefährdungslage wird regelmäßig neu ermittelt und bewertet, um Schutzmaßnahmen entsprechend anpassen zu können.
Kurzfristige Verlegung weiterer Sicherungskräfte möglich
Sollte sich die Lage im Einsatzgebiet verschlechtern, kann die Bundeswehr kurzfristig weitere Kräfte nach Afghanistan verlegen. Und Deutschland steht nicht allein: Den Schutz aller Soldatinnen und Soldaten im Einsatzgebiet gewährleistet die Bundeswehr gemeinsam mit vor Ort befindlichen Partnernationen. Eine größere Anzahl von Sicherungskräften stellen auch die Partnernationen Belgien, Georgien, Mongolei und die Niederlande für den Schutz der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Truppen bereit. Bis Ende April verlegen neben deutschen auch niederländische Verstärkungskräfte in die Nordregion Afghanistans.
Gemeinsames Ziel ist, die geordnete Rückverlegung und die gesunde Heimkehr aller Soldatinnen und Soldaten zu gewährleisten.