Das Video von Talibankämpfern vor einem brennenden Fahrzeugwrack der Bundeswehr geht um die Welt. Bei der Suche nach Sprengfallen geraten am 2. April 2010 Soldaten des Fallschirmjägerbataillons 373 aus Seedorf in einen Hinterhalt. Stabsgefreiter Robert Hartert wird im Kugelhagel schwer verwundet. Er erliegt später im Feldlager seinen Verletzungen. Bei dem Versuch auszubrechen, gerät das Fahrzeug von Hauptfeldwebel Nils Bruns und Hauptgefreitem Martin Augustyniak in eine Sprengfalle. Beide sterben noch vor Ort. Die eingeschlossenen Fallschirmjäger kämpfen mit acht Schwerverletzten ums Überleben. Fast neun Stunden lang.
USUnited States-Pilot Captain Jason La Cross wird aus der Ferne Zeuge des Gefechts. Er will den Deutschen helfen und startet seinen Rettungshubschrauber. In der Luft erhält er über Funk den Befehl zur Umkehr. La Cross landet trotzdem, lädt Tote und Verwundete ein. Insgesamt vier Mal. Mit seinem Begleithubschrauber, der in die Stellungen der Taliban feuert, verhindert er das Schlimmste. Für die Aufständischen wird das Karfreitagsgefecht trotz hoher eigener Verluste zum Propaganda-Erfolg, für die Bundeswehr zum Auftakt des blutigsten Jahres in ihrer Geschichte.
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