Zweiter A400M-Flug aus Kabul – mehr als 120 Personen evakuiert
Zweiter A400M-Flug aus Kabul – mehr als 120 Personen evakuiert
- Datum:
- Ort:
- Berlin
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Die Bundeswehr arbeitet mit internationalen Verbündeten daran, Staatsbürger und Ortskräfte aus dem Land zu bringen. Nachdem Montagnacht bereits ein erster A400M sieben Personen evakuieren konnte, brachte heute eine weitere Maschine mehr als 120 gefährdete Personen nach Taschkent.
„Der Auftrag unserer Kräfte ist es, so lange wie möglich, so viele wie möglich rauszufliegen“, betonte Annegret Kramp-Karrenbauer. Auch der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, und sein Stellvertreter, Generalleutnant Markus Laubenthal, äußerten sich zur derzeitigen Lage in Kabul. Man wolle ein Mandat für bis zu 600 Personen erreichen, so Kramp-Karrenbauer. Die geschützten A400M, die für die Evakuierung im Einsatz sind, sollen als Shuttle genutzt werden.
Mehr Transportfähigkeiten mit einer Luftbrücke
Mit dem Aufbau einer Luftbrücke könnten mehr Transportfähigkeiten geleistet werden. Ob das klappe und wann, bleibe abzuwarten. Derzeit stelle sich die Situation so dar, dass es zwei Szenarien gebe: Einen kurzen Zeitslot für die Evakuierung am Flughafen Kabul. Oder, sollte die Ordnung am Flughafen wieder hergestellt sein, eine Luftbrücke mit den USA und weiteren internationalen Kräften.
Am Montagabend ist die erste Maschine in Kabul gelandet. „Es war ein echtes Husarenstück, was die Piloten geleistet haben.“ Die Maschine war auf einer unbeleuchteten Bahn gelandet.
Handlungsfreiheit für operative Entscheidungen
Priorität sei gewesen, erst einmal eigene Soldaten an den Flughafen zu bringen, die für eine erfolgreiche Evakuierungsoperation sorgen können. Beim ersten Rückflug konnten nur sieben der schutzbedürftigen Personen mitgenommen werden. Was unter anderem an der Ausgangssperre ab 21 Uhr in Kabul liege und daran, dass es eine Herausforderung sei, die Menschen aus dem Flughafen zu bekommen. Beim zweiten Flug konnten nun mehr als 120 Personen evakuiert werden.
Der A400M war am Montag von Wunstorf in Richtung Kabul aufgebrochen, konnte jedoch nicht landen. Wegen des Menschenandranges am Kabuler Flughafen konnte keine Landeerlaubnis erteilt werden. Da der Treibstoff knapp wurde, musste die Maschine abdrehen und nach Taschkent fliegen, das als Drehscheibe für die Operation genutzt wird.
Die Taliban haben derweil die Sicherheitsverantwortung vor Ort übernommen, wie Zorn berichtete. Sie würden Häuser durchsuchen und hätten Spezialeinheiten im Einsatz, „über deren Strukturen wir nicht viel wissen“. Sicherungsposten rings um den Flughafen ließen nur noch internationale Angehörige durch.