Weltraumforschung

Bundeswehr im Weltraum: Griff nach den Sternen

Bundeswehr im Weltraum: Griff nach den Sternen

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
2 MIN

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Das Forschungszentrum SPACE der Universität der Bundeswehr München bringt seit 2020 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen zusammen, um den Weltraum zu erschließen. Sie forschen zu Raumfahrttechnik, Satellitenkommunikation und Künstlicher Intelligenz. Aber auch die Sicherheit im All beschäftigt sie.

Blick auf die Erde aus dem Weltraum mit der Sonne über dem Horizont

Die Eroberung des Weltraums ist ein Traum der Menschheit. Im Forschungszentrum SPACE der Universität der Bundeswehr in München wird daran gearbeitet, dass er in Erfüllung geht.

imago images/ZUMA Wire

Die systematische Untersuchung raumfahrtbezogener Fragestellungen ist Ziel des Kompetenz- und Forschungszentrums SPACE der Universität der Bundeswehr München. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Luft- und Raumfahrttechnik, der Elektro- und der Informationstechnik erforschen gemeinsam, welche Möglichkeiten der Weltraum bietet und wie sie sowohl für zivile als auch für militärische Zwecke genutzt werden können.

Entwicklung eigener Satellitennetzwerke

Ein wichtiger Trend in der kommerziellen Raumfahrt ist der Aufbau sogenannter Satelliten-Megakonstellationen, eines weltumspannenden  Telekommunikationsnetzwerkes aus Tausenden von Kleinsatelliten. Sie werden eine bedeutende Rolle bei der nächsten Generation des Mobilfunks (6G) spielen. Wichtig für Deutschland und Europa ist, eine eigene Megakonstellation aufzubauen, um die Abhängigkeit von zivilen Technologiekonzernen beispielsweise aus den USA zu reduzieren.

Werden Satelliten in Serienproduktion hergestellt und mit eigenen Startanlagen ins All geschossen, kann Europa nicht nur seine Informationsfreiheit sicherstellen, sondern auch wirtschaftlich von der sogenannten New Space Economy profitieren. 

Erkennung von Angriffen und Störversuchen

Im Forschungsprojekt SeRANIS (Seamless Radio Access networks for Internet of Space) werden Nutzungsmöglichkeiten von Kleinsatelliten insbesondere im Mobilfunkbereich erforscht. Die Forschenden beschäftigt auch die Frage, wie Satelliten vor Angriffen geschützt werden können. Russland beispielsweise hat vergangenes Jahr einen ausrangierten eigenen Satelliten abgeschossen.

Unkontrolliert im Weltraum herumfliegende Trümmer können mit anderen Satelliten kollidieren und Kettenreaktionen auslösen, die im Extremfall auch die bemannte Internationale Raumstation ISS gefährden können. Deshalb geht es auch um die frühzeitige Erkennung von Angriffen auf Satelliten, um rechtzeitig Ausweichmanöver einzuleiten. Russland soll auch Versuche zur Störung des satellitengestützten Navigationssystems GPSGlobal Positioning System unternommen haben. Deshalb werden Methoden zur Identifizierung und Lokalisierung von Störquellen entwickelt, um Satelliten gegen Störversuche jeder Art zu schützen. 

Sicherheit durch Künstliche Intelligenz

Ein weiterer Forschungsschwerpunkt der UniBwUniversität der Bundeswehr München ist der Einsatz Künstlicher Intelligenz in der Raumfahrt. Durch maschinelles Lernen sollen Fehlfunktionen von Satelliten frühzeitig erkannt und behoben werden. Auch soll Künstliche Intelligenz helfen, die Sicherheit im Weltraum zu erhöhen: Satelliten sollen drohende Kollisionen im Voraus berechnen und selbständig Ausweichmanöver einleiten können, um Zusammenstöße zu vermeiden.

Die autonome Ansteuerung von Asteroiden zu Forschungs- und Erkundungszwecken ist ein weiteres Einsatzgebiet der Künstlichen Intelligenz. In diesem Sommer soll ein Feldtest auf Teneriffa durchgeführt werden – die Geländebedingungen auf der Urlaubsinsel sind denen von Asteroiden ähnlich. 

von Redaktion der Bundeswehr 

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