Volkstrauertag: Freiheit hat einen hohen Preis
Volkstrauertag: Freiheit hat einen hohen Preis
- Datum:
- Ort:
- Berlin
- Lesedauer:
- 2 MIN
Für Frieden und Solidarität, gegen Krieg und Gewalt: Selten war die Botschaft des Volkstrauertages so aktuell wie in diesem Jahr. Denn der Krieg ist zurück in Europa. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht mahnte beim Gedenken an die Toten und Gefallenen der Bundeswehr im Bendlerblock: Alle seien gefordert, den Frieden zu schützen.
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„Wenn wir am Volkstrauertag der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedenken, dann gelten unsere Gedanken in diesem Jahr den Menschen in der Ukraine“, sagte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht am 13. November bei der Kranzniederlegung für die Toten der Bundeswehr am Ehrenmal im Bendlerblock in Berlin. „Wir sehen Bilder, von denen wir gehofft und gedacht hatten, dass wir sie auf unserem Kontinent nie wiedersehen müssen.“
Solidarität mit der Ukraine
Seit Februar kämpft die Ukraine gegen eine Invasion durch Russland und für ihre Eigenständigkeit. Tausende Menschen starben seitdem auf den Schlachtfeldern und bei Bombardements. Folgerichtig steht der Volkstrauertag 2022 im Zeichen der Solidarität mit den Opfern des russischen Feldzuges.
Die Flaggen der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union am Ehrenmal waren auf Halbmast gesetzt. „Krieg ist heute wieder eine relevante Bedrohung für Freiheit, Recht und Demokratie. Wenn wir heute am Volkstrauertag der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedenken, dann muss uns das eine Mahnung sein. Eine Mahnung, den Frieden mit allem, was wir haben, zu schützen“, sagte Lambrecht vor 70 Hinterbliebenen verstorbener Bundeswehrangehöriger, die zu den Feierlichkeiten nach Berlin gekommen waren.
„Mit dem gemeinsamen Gedenken und Erinnern zeigen wir den Hinterbliebenen unser Mitgefühl und unsere Verbundenheit; den gefallenen und verstorbenen Bundeswehrangehörigen gegenüber erweisen wir Ehrung und Wertschätzung."
Leid der Hinterbliebenen nicht vergessen
Das Andenken an die im Dienst oder an den Folgen des Dienstes verstorbenen Bundeswehrangehörigen und die Solidarität mit ihren Hinterbliebenen ist fester Teil der Gedenkkultur der Streitkräfte – und das Ehrenmal der Bundeswehr im Bendlerblock ist der zentrale Platz, der ihrem Andenken gewidmet ist.
Mehr als 3.300 verstorbene Angehörige der Bundeswehr sind dort namentlich verewigt, 116 davon starben in Auslandseinsätzen. „Freiheit, Frieden und Demokratie haben einen hohen Preis. Unsere Gedanken sind bei all denen, die im Dienst für unser Land den höchsten Preis zahlen mussten: Bei den Toten und den Hinterbliebenen“, sagte Lambrecht. „Wir alle sind ihnen und den Menschen, die sie zurückgelassen haben, auf ewig zu Dank verpflichtet. Und wir dürfen sie niemals vergessen.“
„Ich bin dankbar, am Volkstrauertag den Feierlichkeiten beiwohnen zu können. So bleibt mir die Gewissheit, dass der Tod meines Sohnes nicht vergessen wird. Die Gefallenen haben ihr größtes Gut, ihr Leben, im Einsatz gegeben. Dem sollte mit Achtung begegnet werden.“
Sieben Bundeswehrangehörige neu ins Ehrenmal aufgenommen
Sieben Namen sind seit dem letzten Volkstrauertag dazu gekommen: Zwei Männer starben im Dezember 2021 bei einem Unfall auf dem Truppenübungsplatz Bergen, ein angehender Heeresbergführer des KSKKommando Spezialkräfte verunglückte im Juni 2022 während seiner Ausbildung in den Alpen. Ein Soldat starb im Juli 2022 in Mali einen natürlichen Tod. Drei weitere Männer fielen den Folgen einer Wehrdienstbeschädigung zum Opfer.
Die Verteidigungsministerin las die Namen der sieben Verstorbenen einzeln vor. Sie werden nicht vergessen werden. Die Erinnerung an sie lebt: im Ehrenmal der Bundeswehr in Berlin, im Wald der Erinnerung bei Potsdam, wo am Freitag der Ehrenhain der Gefallenen aus dem Feldlager Masar-i Scharif in Afghanistan eingeweiht worden war – vor allem aber in den Herzen jener Menschen, die sie lieben.