Übung Griffin Lightning: Bundeswehr stärkt die Verteidigung Litauens
Als Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine hält Deutschland seit Herbst 2022 eine Kampfbrigade zur Verteidigung Litauens bereit. Bei der Übung Griffin Lightning trainieren derzeit rund 600 Soldatinnen und Soldaten der Brigade vor Ort mit den litauischen Streitkräften. Das Verbindungselement der Brigade ist dauerhaft in Rukla stationiert.
Auf dem Truppenübungsplatz Pabrade in Litauen übten im Februar und März 2023 zwei Wochen lang rund 600 deutsche Soldaten und Soldatinnen gemeinsam mit ihren litauischen Kameradinnen und Kameraden die Verteidigung Litauens gegen einen potenziellen Aggressor. Vorangegangen ist die Verlegung der Kräfte aus Deutschland ins Baltikum – auf dem Seeweg, im Straßenmarsch durch Polen und per Flugzeug.
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Die Übung
Die Übung Griffin Lightning ist sichtbares Zeichen des verstärkten deutschen Engagements und der vertieften Zusammenarbeit mit dem NATONorth Atlantic Treaty Organization-Partner Litauen. Bereits seit 2017 ist die Bundeswehr im Rahmen der enhanced Forward Presence als Rahmennation und wesentlicher Truppensteller der multinationalen Battlegroup Lithuania im Baltikum präsent. Als Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 hatte Bundeskanzler Olaf Scholz dem litauischen Präsidenten Gitanas Nauseda eine noch umfangreichere Unterstützung der litauischen Verteidigung zugesagt
„Deutschland steht fest an der Seite Litauens.“
Seit Herbst 2022 hält Deutschland daher mit der enhanced Vigilance Activity Brigade Litauen (eVAenhanced Vigilance Activities Brig LTU) eine Kampfbrigade des deutschen Heeres einschließlich Unterstützungskräften zur Verteidigung Litauens vor, falls der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Bündnisfall nach Art. 5 des Transatlantikvertrages eintritt. Dabei handelt es sich bisher um eine rein bilaterale Maßnahme zur Stärkung der litauischen Verteidigungsbereitschaft und -fähigkeit ohne Beteiligung anderer NATONorth Atlantic Treaty Organization-Partner.
Gefechtsstand vor Ort, Brigade in Deutschland
Den Kern der Kräfte stellt die Panzergrenadierbrigade 41 „Vorpommern“. Grundsätzlich ist das Hauptkontingent der Brigade in Deutschland stationiert, verlegt jedoch regelmäßig für gemeinsame Gefechtsübungen nach Litauen. So nehmen an der derzeitigen Übung Griffin Lightning Soldatinnen und Soldaten des Jägerbataillons 413 aus Torgelow, des Panzerpionierbataillons 803 aus Havelberg, des Aufklärungsbataillons 6 „Holstein“ aus Eutin sowie des Versorgungsbataillon 142 aus Hagenow teil.
Die Übungsvorhaben der eVAenhanced Vigilance Activities Brigade sind mit Griffin Lightning Teil einer umfassenden Gefechtsstandübung, bei der das multinationale Korps Nordost der NATONorth Atlantic Treaty Organization das volle Fähigkeitsspektrum des Korps und seiner unterstellten Verbände und Einheiten im Ostseeraum testet.
Dauerhaft in Rukla ist das Forward Command Element (FCE) als Führungs- und Verbindungselement der Brigade. Das FCE steht in kontinuierlichem Austausch mit den litauischen Streitkräften und der NATONorth Atlantic Treaty Organization und ist direkt eingebunden in die litauische Verteidigungsplanung. So sind die Voraussetzungen geschaffen, um bei einer Verschärfung der sicherheitspolitischen Bedrohungslage unverzüglich Verstärkungskräfte aus Deutschland nach Litauen zu verlegen – zur gemeinsamen Verteidigung des NATONorth Atlantic Treaty Organization-Bündnisgebiets.
Hintergrund
Die NATONorth Atlantic Treaty Organization zeigt Flagge an ihrer Ostflanke und unterstützt die osteuropäischen Bündnispartner vor dem Hintergrund der russischen Aggression.