Quadriga/Flaming Sword

Spezialkräfte der Luftwaffe trainieren gemeinsam mit NATONorth Atlantic Treaty Organization-Partnern in Litauen

Deutsche Spezialkräfte trainierten bei Quadriga in Litauen. Dabei nutzten sie ganz besondere Hubschrauber: Maschinen des Typs H145M LUH SOFLight Utility Helicopter – Special Operation Forces. Letzteres steht für Light Utility Helicopter Special Operations Forces. Mit diesen Helikoptern können die Spezialkräfte der Luftwaffe schnell und unabhängig operieren - wenn auch zeitlich befristet.

Zwei Hubschrauber fliegen dicht hintereinander. Ein Soldat schaut aus der Seitentür.

Mit seinen Maßen zählt der H145M LUH SOFLight Utility Helicopter – Special Operation Forces zu den kleineren Hubschraubern der Bundeswehr. Der von Airbus Helicopters entwickelte Hubschrauber wurde nach Vorgaben der Spezialkräfte angepasst. Zu seinen Vorteilen zählen unter anderem die hohe Wendigkeit und Manövrierfähigkeit. Genau diese erlauben es den Piloten, Spezialkräfte in urbanes oder schwer zugängliches Gelände zu bringen.

„Dank des Rotordurchmessers von nur elf Metern stellen kleine Kreuzungen oder enge Waldlichtungen keine Probleme für uns dar“, erklärt Major Alex. Er ist Kommandoführer der Spezialkräfte der Luftwaffe und ausgebildeter Special-Operations-Forces (SOFSpecial Operation Forces) -Pilot.

Auch durch ihre veränderbaren Rüstzustände bietet die Maschine eine hohe Flexibilität. Je nach Anforderungen können bis zu zwei Maschinengewehre vom Typ MG6 verbaut werden. Diese sechsläufige Mini-Gun mit dem NATONorth Atlantic Treaty Organization-Kaliber 7,62 mal 51 Millimeter wird zur direkten Feuerunterstützung eingesetzt. Bedient wird die Waffe vom Tactical Operator, dem TacOp.

Zum Absetzen der Spezialkräfte werden „Fast Rope Beams“ am H145M LUH SOFLight Utility Helicopter – Special Operation Forces montiert. Die Kräfte seilen sich daran aus der schwebenden Maschine ab, sie muss also nicht unbedingt landen. Um die Piloten bei der Navigation und bei der Einschätzung der Beschaffenheit der Landeplätze bei Tag und Nacht zu unterstützen, kann an der Front des Hubschraubers ein Electro-Optical-Sensor (EOS)-Pod zusätzlich montiert werden.

Ein Hubschrauber schwebt über eine Wiese, zwei Soldaten seilen sich ab, weitere sichern am Boden.

Dank ihrer speziell entwickelten Rotorblätter ist die Variante der Bundeswehr leiser als der zivile H145. Dies ermöglicht es, dass der Hubschrauber sich relativ leise zum Ziel bewegen kann.

Bundeswehr/Johannes Locherer

Hubschraubergeschwader 64 in Laupheim als militärische Heimat

Die Besatzungen des H145M LUH SOFLight Utility Helicopter – Special Operation Forces haben ihre militärische Heimat in der 4. Fliegenden Staffel des Hubschraubergeschwaders 64 (HSGHubschraubergeschwader 64) in Laupheim. 

Diese Staffel ist der jüngste Spezialkräfteverband der Bundeswehr. Neben dem Kommando Spezialkräfte (KSKKommando Spezialkräfte) des Heeres und dem Kommando Spezialkräfte der Marine (KSMKommando Spezialkräfte der Marine) steht der Verband für Spezialkräftebefähigung in der Dimension Luft.

Die Eignung der SOFSpecial Operation Forces-Piloten – allesamt Offiziere - wird vor der fliegerischen Spezialkräfteausbildung im Rahmen eines Potenzialfeststellungsverfahrens geprüft. Das gilt auch für die Tac-Ops, die in der Regel Portepee-Unteroffiziere sind.

Einsatz bei der Übung Quadriga 2024 in Litauen

Bei der Quadriga 2024 übten die Hubschrauberbesatzungen während der Spezialkräfteübung Flaming Sword in Litauen gemeinsam mit den Kampfschwimmern der Marine sowie litauischen Spezialkräften.

Die Spezialkräfte der Luftwaffe müssen weltweit und schnell operieren können. Dazu können Technik und Besatzungen der Hubschrauber mit Transportflugzeugen des Typs A400M der Luftwaffe über weite Distanzen verlegt werden. Hierfür werden die Rotorblätter der Hubschrauber demontiert und der H145M LUH SOFLight Utility Helicopter – Special Operation Forces im Laderaum des Transportflugzeuges verzurrt. Zum Erreichen der Einsatzräume in Litauen reichte allerdings die direkte Verlegung von Menschen und Material ohne ein zusätzliches strategisches Lufttransportmittel. Bereits ein paar Tage vor Übungsbeginn kamen so die Besatzungen der Hubschrauber in Litauen an.

Das Ziel der Übung Flaming Sword war es, die Interoperabilität und die taktischen Fähigkeiten der beteiligten Einheiten in einem Szenario der Landes- und Bündnisverteidigung Litauens zu verbessern. Major Alex zeigte sich nach Abschluss der Übung sehr zufrieden mit den erzielten Ergebnissen.

Die Zusammenarbeit mit unseren NATONorth Atlantic Treaty Organization-Bündnispartnern war hervorragend. Wir konnten unsere operativen Fähigkeiten auf ein neues Niveau heben und wichtige Lektionen in Bezug auf die Integration unserer verschiedenen Taktiken lernen. Die hohe Interoperabilität zwischen unseren Einheiten hat sich als entscheidender Vorteil erwiesen.“

Flaming Sword 2024

Kampfschwimmer

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