So funktioniert ein Restlichtverstärker
So funktioniert ein Restlichtverstärker
- Datum:
- Ort:
- Berlin
- Lesedauer:
- 1 MIN
Wenige hundert Gramm leicht und nur etwa so groß wie eine Postkarte ist die neue Bildverstärkerbrille querschnittlich (BiV-Brille qs). Am Gefechtshelm oder einer basecapähnlichen Kopfhaube befestigt, ermöglicht sie Soldatinnen und Soldaten das Sehen bei Dunkelheit. Aber wie funktioniert das Nachtsichtgerät überhaupt?
Wie die meisten Nachtsichtgeräte, die am Kopf getragen werden, und wie auch ihre Vorgänger in der Bundeswehr BONIE-M (Binokular Night Intensifier Equipment-Modular) oder Lucie, ist die neue BiV-Brille querschnittlich ein Restlichtverstärker. Mit Hilfe einer Elektronenröhre verstärkt dieser das in der Nacht noch vorhandene natürliche Licht von Sternen oder Mond und projiziert es am Ende der Röhre, sodass der Soldat oder die Soldatin durch das Okular ein grünschwarzes Bild der Umgebung sehen kann.
Moderne Geräte verstärken das Restlicht um mehr als das Zehntausendfache und nutzen auch die für Menschen unsichtbare Infrarotstrahlung. In völliger Dunkelheit – etwa in einem geschlossenen Raum ohne Fenster – funktionieren sie allerdings nicht. Verstärkt werden kann nur vorhandenes Restlicht – die Physik ist auch hier gnadenlos.
Infrarotleuchte: Vor- und Nachteil
Die BiV-Brille ist deshalb mit einer zusätzlichen Infrarotleuchte ausgestattet, die die Umgebung ausleuchten kann. Nachteil dabei: Durch ein Nachtsichtgerät betrachtet wirkt die Leuchte wie ein Taschenlampenstrahl, verrät also den Menschen dahinter. In manchen taktischen Situationen muss auf ihre Anwendung deshalb verzichtet werden.
Der Stromverbrauch der BiV-Brille qs ist relativ gering: Eine einzelne Lithiumbatterie reicht mehrere Stunden. Zusätzlich kann an der Kopfhaube wie am Gefechtshelm ein Batteriepack befestigt werden. Er wird am Hinterkopf getragen und dient so auch als Gegengewicht zur Brille.