Versehrtensport

Sitzvolleyball: Deutsche gewinnen im gemischten Team gegen Kanada

Sitzvolleyball: Deutsche gewinnen im gemischten Team gegen Kanada

Datum:
Ort:
Den Haag
Lesedauer:
2 MIN

Der Start am ersten Wettkampftag war holprig. Drei von drei Spielen verloren die deutschen Athleten im Sitzvolleyball. Angetreten sind sie im gemischten Team mit Ukrainern, Italienern und Amerikanern. Am Montag holte das internationale Team dann einen Sieg gegen Kanada. Spieler, Trainer und Fans feierten gemeinsam am Spielfeld.

Beide Mannschaften im Sitzvolleyball posieren für ein Gruppenbild mit einer kanadischen, ukrainischen und deutschen Flagge.

Wer das Spiel gewonnen und wer es verloren hat, war nur zweitrangig. Alle Athleten, die bei den Invictus Games antreten, sind Sieger!

Bundeswehr/Henning Feddersen

„Dass wir jetzt gewonnen haben, hebt die Laune nochmal“, sagte Trainer Kai Luge nach dem Schlusspfiff. Die Stimmung könnte nicht besser sein. Schon zu Spielbeginn zeigten sich die Athleten sicherer und eingespielter als bei der besonderen Premiere am Sonntag. Die Herausforderung liegt bei einem gemischten Team vor allem darin, sich schnell aufeinander einzustimmen. Die Sportler lernen sich erst kurz vor dem Wettkampf kennen. Wie der andere tickt, wie er spielt, zeigt sich erst im Spiel. Auch Sprachbarrieren können anfangs die Kommunikation erschweren. 

Doch es wären nicht die Invictus Games, die Weltspiele für versehrte Soldaten und Soldatinnen, wenn eben diese Hürden nicht schnell überwunden würden. Hier rücken die Menschen schneller und enger zusammen, als sie es im Alltag mit Fremden tun würden. Auch wenn es eine große Veranstaltung mit vielen Teilnehmerinnen, Teilnehmern, Familien und Angehörigen ist, ist es für die Invictus-Athletinnen und -Athleten ein geschützter Raum. Sie haben gleiche oder ähnliche Erfahrungen gemacht. Sie verstehen einander auch ohne Worte. Und hier können sie ihren Gefühlen freien Lauf lassen.

Sportler aus verschiedenen Ländern spielen Sitzvolleyball.

Das gemischte Team aus Deutschen (in den schwarzen Trikots), Ukrainern, Italienern und Amerikanern beendete das Sitzvolleyball-Turnier mit einem versöhnlichen Sieg gegen Kanada

Bundeswehr/Henning Feddersen

So war es auch beim Sitzvolleyball. Dass sich die Athleten weniger als 48 Stunden kannten, war nicht zu merken. Die anfängliche Anspannung der ersten Spiele wurde rasch abgelöst durch eine entspannte Atmosphäre. „Es hat super funktioniert dafür, dass man sich vorher gar nicht kannte“, so Luge. 

Die Teams in Den Haag hatten natürlich Support aus den Fan-Blöcken, die in der vollen Halle für Stimmung sorgten. Mittendrin natürlich auch die deutschen Angehörigen, die mit den ukrainischen Fans eine jubelnde Menge bildeten. Lautstarke und mitreißende Motivation, die sich auf die Spieler übertrug. Vom Feld aus heizten sie der Menge ein, jubelten mit und freuten sich über die Unterstützung.

Und am Ende feierten alle im Siegestaumel. Der Sieg über Kanada machte den Tag für das Team perfekt. Auch wenn es nicht für ein Weiterkommen reichte: Für die Athleten, Trainer und Angehörigen bleibt es ein unvergessliches Erlebnis.

von Lara Weyland

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