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Sicher ist sicher: Der Objektschutz in Camp Castor

Sicher ist sicher: Der Objektschutz in Camp Castor

Datum:
Ort:
Mali
Lesedauer:
2 MIN

Sie fahren Patrouille, erneuern Verteidigungsstellungen und kontrollieren alles und jeden, der durch das Haupttor von Camp Castor will: Eine Kompanie der Gebirgsjäger der Bundeswehr gewährleistet in Mali die Sicherheit des Feldlagers und der Truppen vor Ort.

Ein Soldat mit dem Gewehr G28 im Anschlag in Stellung in einem Wachtum im Camp Castor

Der Wachturm am Haupttor von Camp Castor in Gao ist rund um die Uhr besetzt. Soldatinnen und Soldaten arbeiten in Wechselschichten, um das Gelände vor dem Haupttor 24 Stunden am Tag zu beobachten.

Bundeswehr/Marc Tessensohn

Die Gebirgsjäger aus Berchtesgaden arbeiten im Schichtsystem, um die verschiedenen Sicherheitsbereiche des Bundeswehrfeldlagers in Gao rund um die Uhr zu bewachen. Eine der Aufgaben: dafür zu sorgen, dass unbefugte Personen nicht durch das Haupttor von Camp Castor kommen.

Maximale Kontrolle

Jede Person, die das Feldlager der deutschen Truppen in Mali betreten will, muss sich vorher einer Überprüfung durch die Soldatinnen und Soldaten unterziehen. Kontrolliert wird die Truppe, vor allem aber die zivilen Mitarbeitenden des Lagers aus Gao, die oft auch „Locals“ genannt werden. Sie werden in der Personenschleuse am Haupttor durchsucht, bevor sie im Feldlager an ihre Arbeit gehen können.

Die Bundeswehr wird das Lager bis Ende des Jahres verlassen. Jetzt ist Handarbeit angesagt. „Die Personen, die in das Camp wollen, werden händisch abgesucht. Sollte es zu Unstimmigkeiten kommen, setzen wir einen Sprachmittler ein“, sagt Oberleutnant Max*, einer der Zugführer.

Alle Ankommenden müssen in der Personenschleuse ihre Habseligkeiten ablegen und werden dann von oben bis unten abgetastet: Männer von Soldaten, Frauen von Soldatinnen. „Es geht darum, Schmuggelware, aber auch Waffen wie Messer oder Pistolen zu entdecken“, sagt Oberleutnant Max. Ist die untersuchte Person überprüft worden, erhält sie ihre persönlichen Gegenstände zurück und darf das Camp betreten. Auch Fahrzeuge werden kontrolliert, bevor sie über die Pisten des Lagers weiterfahren dürfen.

Weitsicht ist gefragt

Neben der Personenschleuse ist auch der Wachturm am Haupttor ständig von Objektschützern besetzt. „Hier sitzen Soldaten, die die Kameras im Blick behalten und im ständigen Funkkontakt mit der Personenschleuse stehen“, erklärt Oberleutnant Max die Aufgabenverteilung. „In der oberen Etage haben wir weitere Kameraden, die das Gelände vor dem Tor überwachen.“ Auch diese beiden stünden ständig in Funkkontakt mit ihren Kameraden eine Etage tiefer.

Ein bewaffnetes Fahrzeug vom Typ Dingo fährt auf einem Sandweg am Zaun vom Camp Castor entlang

Mit einem bewaffneten Patrouillenfahrzeug fahren die Gebirgsjäger jeden Tag den Sicherheitszaun von Camp Castor ab. Entdecken sie Schäden, holen sie die Spezialpioniere zum Reparieren.

Bundeswehr/Marc Tessensohn
Ein Soldat mit blauem Basecap stapelt Sandsäcke im Camp Castor in Mali

Soldaten der Objektschutzkompanie bauen mit frisch befüllten Sandsäcken eine Stellung aus. Da der Sand in den Säcken mit der Zeit seine Schutzwirkung verliert, müssen sie regelmäßig ausgetauscht werden.

Bundeswehr/Marc Tessensohn

Zaunrunde mit dem Dingo

Zu den Aufgaben der Objektschützer zählen auch die Patrouillenfahrten entlang des Sicherheitszauns, der das Feldlager der Bundeswehr umgibt. Er schützt Camp Castor vor unerwünschten Eindringlingen – sowohl vor Zweibeinigen als auch vor Vierbeinigen.

Die Soldatinnen und Soldaten begutachten den Zaun auf etwaige Schäden hin. Werden sie fündig, verständigen sie die Spezialpioniere – die bessern die Schäden dann umgehend aus. „Diese Runde findet immer zu unregelmäßigen Zeiten statt“, sagt einer der Objektschützer.

Stellungen werden weiter in Schuss gehalten

Auch kurz vor dem Ende des Mali-Einsatzes besteht weiter das Risiko, dass das Feldlager angegriffen werden könnte. Die Objektschutzsoldatinnen und -soldaten überprüfen deshalb unverdrossen die Verteidigungsstellungen des Camps. Vor allem werden alte Sandsäcke ausgetauscht. „Aufgrund der starken Sonne werden die Sandsäcke mit der Zeit porös“, sagt ein Truppführer. „Der Sand wird hart und verliert seine Schutzwirkung.“ 

*Name zum Schutz der Person abgekürzt.

von Karin Stöckle

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