Redeployment MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali

Rückverlegung aus Mali: Was bleibt, ist der Auftrag

Rückverlegung aus Mali: Was bleibt, ist der Auftrag

Datum:
Ort:
Mali
Lesedauer:
3 MIN

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Hauptfeldwebel Michael E. war einer der ersten Bundeswehrangehörigen, die 2016 nach Camp Castor kamen. Er war dabei, als sich das Lager in der Wüste mit der Zeit zu einer kleinen Stadt entwickelte – und ist nun erneut nach Mali gekommen, um die Rückverlegung nach Deutschland zu begleiten. Für ihn ist es auch eine Reise in die eigene Vergangenheit.

Ein Soldat spricht zu einer Gruppe, hinter ihm steht ein Transportpanzer Fuchs.

Hauptfeldwebel Michael E. hat jeden seiner drei Einsätze in Gao gänzlich anders empfunden

Bundeswehr/Jana Neumann

Was bleibt, ist sein Auftrag: Hauptfeldwebel Michael E. war sowohl 2016 im ersten MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali-Einsatzkontingent als auch 2020 im 15. Einsatzkontingent der Bundeswehr als Störgruppenführer eingesetzt. Daran hat sich auch jetzt, bei seinem dritten und letzten Einsatz in Mali, nichts geändert: Michael E. begleitet die Militärpatrouillen außerhalb des Feldlagers mit seinem Transportpanzer und verhindert mit den darin verbauten Störsendern, dass seine Kameradinnen und Kameraden mit Sprengfallen angegriffen werden können. Zugleich muss er diesmal aber auch dafür sorgen, dass seine Soldatinnen und Soldaten und ihre Fahrzeuge nach Deutschland zurückkommen.

Aller Anfang war schwer

Als er 2016 in Camp Castor ankam, habe der Fokus zunächst auf der Erkundung der Umgebung außerhalb des Lagers gelegen, erzählt Michael E. Sichere Marschwege mussten gefunden, die Lage in den umliegenden Städten erkundet werden. Schnell ging es auch mit Patrouillen zu Aufklärungsfahrten hinaus.

Geschlafen habe er damals in einem Zelt. Die ersten geschützten Unterkünfte seien gerade erst gebaut worden, erinnert sich der Hauptfeldwebel. Auch habe es noch keinen Marketenderladen gegeben, wo sich die Soldatinnen und Soldaten mit kleinen Dingen des täglichen Bedarfs eindecken konnten. Immerhin habe man in der Castorbar – der Betreuungseinrichtung des Camps – gegen Gutscheine Shampoo oder auch Zahnpasta erhalten können. Auch die Kantine sei damals viel kleiner gewesen. „Gut gekocht haben sie aber auch damals schon“, sagt er.

Die Soldatinnen und Soldaten haben anfangs viel improvisieren müssen, erinnert sich Michael E. So habe die Instandsetzung seiner Fahrzeuge unter freiem Himmel stattgefunden. „Geschraubt wurde unter den widrigsten Bedingungen. Ich hatte auch kein Telefon oder ein Büro.“ Zumindest seien die Wege im Lager kurz gewesen. „Camp Castor ist damals noch so klein gewesen, dass man innerhalb weniger Minuten alles zu Fuß erreichen konnte.“

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Das Team von Hauptfeldwebel Michael sorgt mit seiner Technik für Schutz des deutschen MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali-Kontingents rund um das Camp Castor. Auf Transportpanzern mit elektronischen Kampfführungssystemen begleitet der Störtrupp Patrouillen.

Einsatz in der Pandemie

Dass sollte sich mit der Zeit ändern. Das Feldlager der Bundeswehr in Mali wurde in den folgenden Jahren immer größer. Als Hauptfeldwebel E. vier Jahre später mit dem 15. Einsatzkontingent nach Gao zurückkehrte, fand er eine kleine Stadt in der Wüste vor: „Das Camp war um ein Drittel gewachsen. Es gab einen unglaublichen Aufwuchs an Büros und Abteilungen. Alles befand sich in festen Gebäuden.“ Statt einem Zelt bekam er eine Stube in einem festen Unterkunftsgebäude.

Geprägt wurde sein zweiter Einsatz in Mali aber vor allem durch die Corona-Pandemie. Wieder musste improvisiert werden: Diesmal aber, um die Ansteckungsgefahr so gering wie möglich zu halten. Wochenlang schlief Michael E. in seinem Büro, weil eine Erkrankung seinen Auftrag und damit die Sicherheit seiner Kameradinnen und Kameraden gefährdet hätte. Auf den Luxus seiner Stube habe er aber gerne verzichtet: „Mir war wichtig, dass meine Fahrzeuge laufen.“

Ein Kreis schließt sich

Damals habe er alle Reparaturen an seinen Transportpanzern in einer Werkzeughalle vornehmen können, sagt er. Diese sei nun aber schon wieder abgebaut und nach Deutschland zurückverlegt worden. Jetzt müsse er sich wieder auf die Bordwerkzeuge an seinen Fahrzeugen verlassen. „Für mich sieht das hier wieder so aus wie 2016 – alles ist wieder auf das Wesentliche reduziert“, sagt er. Das Ende des Mali-Einsatzes 2023 fühle sich fast so an wie sein Anfang 2016.

Für den Hauptfeldwebel schließt sich damit ein Kreis. Es sei ein gutes Gefühl, gegen Ende des MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali-Einsatzes noch einmal in Gao sein zu dürfen, sagt Michael E. „Ich bin wirklich froh, dass ich das hier noch einmal machen darf.“

von Janet Watson

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