Praxistest in Gao für das Geschützte Berge-Kranfahrzeug
Praxistest in Gao für das Geschützte Berge-Kranfahrzeug
- Datum:
- Ort:
- Gao
- Lesedauer:
- 2 MIN
Weicher Sand, spitze Steine, Gräben und trockene Flussbetten: Das Gelände in Mali ist eine Herausforderung für die Kraftfahrer des MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali-Kontingentes. Reifen machen schlapp, Fahrzeuge wühlen sich fest. Aber wie schleppt man einen mehr als 20 Tonnen schweren Transportpanzer ab? Künftig wohl mit dem GBKF.
„Das Geschützte Berge-/Kranfahrzeug (GBKF) ist der Nachfolger des bewährten Bergefahrzeuges Bison“, erklärt Stabsunteroffizier Pascal B.* Er ist Bergetruppführer und bildet mit seinem Kraftfahrer, Oberstabsgefreiter Tobias P.*, die Besatzung des GBKF.
Das Bergefahrzeug ist erstmals in Mali im Einsatz und wird hier in allen möglichen Szenarien erprobt. 33 Exemplare davon hat die Bundeswehr bereits beschafft. „Das GBKF ist eigentlich eine Kombination aus einem Bergefahrzeug und einem Kran“, erklärt Oberstabsbootsmann Torsten P.*
Er ist Rüstungsfachmann im Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr in Koblenz – und begleitet vor Ort die Erprobung in Gao.
Schutz auch für Kranbediener
„Ein Riesenvorteil beim GBKF ist, dass es im Vergleich zu anderen Fahrzeugen auch einen geschützten Kranaufbau hat,“ lobt Torsten P. Knapp 23 Tonnen kann der Kran maximal heben. Damit lassen sich auch die schwersten Geschützten Fahrzeuge wie Fuchs oder Dingo etwa nach einem Überschlag oder aus einem Graben bergen.
„Wir haben schon ein paar Stunden gekrant und viel ausprobiert und dabei festgestellt, das ist ein wirklich gutes Teil“, unterstreicht Stabsunteroffizier Pascal B.* Den Kran kann er nicht nur in der geschützten Kabine bedienen. Mit einer kabellosen Fernsteuerung geht das auch von außerhalb des Fahrzeugs.
Realistische Erprobung
„In Zusammenarbeit mit den erfahrenen Kameraden haben wir Szenarien erschaffen, wie sie hier im Einsatz vorkommen“, berichtet Rüstungsfachmann Torsten P. „Hier in Mali wird das Material wirklich auf Herz und Nieren beansprucht.“ Container heben, Fahrzeuge bergen und abschleppen. Das GBKF kann vielfältig eingesetzt werden.
„Das Fahrzeug hat mich wirklich positiv überrascht“, sagt Pascal B. Er arbeitet eigentlich mit dem Bison – und ist dennoch vom GBKF überzeugt. „Wir können damit eigentlich alles bergen, was hier rumfährt“, sagt er.
Auch die Details am Neuzugang überzeugen den erfahrenen Bergetruppführer. „Wir haben hier viel mehr Staukästen als beim Bison, und die sind in guter Arbeitshöhe.“ Auch Torsten P. ist zufrieden. „Es gibt nur ein paar Kleinigkeiten, die man ändern könnte. Aber das ist ganz normal bei einem neuen Fahrzeug.“
*Name zum Schutz des Soldaten abgekürzt.