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Militärische Führung in der Kampftruppe

Militärische Führung in der Kampftruppe

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
2 MIN

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Sie müssen abwägen, Entscheidungen treffen und Befehle geben - auch, wenn diese Konsequenzen für Leib und Leben haben: Der Anspruch an militärische Führungskräfte in Kampfeinheiten der Bundeswehr ist hoch. Zurecht, wie Oberstleutnant Robert P. findet. Warum, das erklärt er im ersten Teil des Funkkreis-Podcasts über militärische Führung.

Podcast-Logo ,,Funkkreis" und Text ,,Militärische Führung Teil 1", dahinter vier Soldaten die eine Lage besprechen.
Empathisch, geistig flexibel, standhaft – das sind nur drei Eigenschaften, die Oberstleutnant Robert P. einem militärischen Führer zuschreiben würde. Wir sprechen mit ihm über die Herausforderungen und Besonderheiten von Führung in der Kampftruppe.
Audio-Transkription

Was zeichnet eine militärische Führungskraft, eine Offizierin oder einen Unteroffizier aus? Ihre Eigenschaften zu beschreiben, fällt nicht leicht. Empathisch müssen sie sein. Konzentriert, teamfähig und auch authentisch. Doch das genügt noch nicht – besonders nicht in der Kampftruppe. Denn dort geht es im Ernstfall um Leben und Tod.

Eine Frage des Charakters

Auch unter brutalem Stress schnelle, sinnvolle Entscheidungen treffen und entsprechende Befehle geben zu können, gehört dazu. Das ist auch eine Frage der Persönlichkeit: „Rein funktionale Wissensstände oder Bewegungen, die kann ich sehr wohl erlernen. Aber ob ich wirklich gut bin, entscheiden mein Wille und mein Charakter“, erklärt Oberstleutnant Robert P. im Funkkreis-Podcast. Mit über 20 Jahren Erfahrung als militärischer Führer in der Gebirgsjägertruppe weiß P.,  wovon er spricht. Der 42-Jährige ist sich sicher: Führung ist nur bedingt erlernbar. Fachliche Kompetenzen lassen sich aufbauen. Erfahrungen prägen die Führenden und machen sie besser.  Aber Grundlage ist und bleibt ein gewisser Charakter, dessen es bedarf, um in der Kampftruppe überhaupt bestehen zu können.  

Befehle geben, umsetzen und verantworten

Gerade in der Kampftruppe müssen militärische Führungskräfte „standhaft sein, inmitten von Chaos“, erklärt Robert P.. Denn sie sollen in Gefechten Entscheidungen treffen, deren Konsequenz es auch sein könne, dass eigene Soldaten und Soldatinnen ihr Leben ließen. Mehr noch: Militärische Führer und Führerinnen müssen solche Entscheidungen auch umsetzen und verantworten – nicht zuletzt vor sich selbst. „Wenn ich in der Kampftruppe diene, weiß ich, dass ich Befehle geben werde, die genau das bedeuten können. Nicht müssen, aber können. Das Schlimmste, was es gibt als Führer in der Kampftruppe ist, wenn die mir Anvertrauten sterben, weil ich falsche Entscheidungen getroffen habe“, betont Oberstleutnant Robert P..

Überdies sind militärische Vorgesetzte der Bundeswehr laut Soldatengesetz zur Fürsorge gegenüber ihren Soldatinnen und Soldaten verpflichtet. Auch das Vertrauen der Soldatinnen und Soldaten und ihr Verständnis für den Auftrag helfen dabei, die Anvertrauten zu führen. Wie sich dieses alles zu einem Gesamtbild einer guten militärischen Führungskraft zusammenfügt und wo dabei die Herausforderungen liegen können, auch darüber sprechen wir diese Woche in diesem Funkkreis Podcast.

von Janet Watson

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