Das Areal um die Ortschaft Rechlin am Südufer der Müritz ist historisch belastetes Gelände. Ab 1917 entstand hier die Fliegerische Versuchs- und Lehranstalt der Kaiserlichen Luftstreitkräfte. Gemäß den Regeln des Versailler Vertrages lag der Flugbetrieb nach 1919 einige Zeit darnieder. Aber bereits in den Zwanzigerjahren wurden in Rechlin wieder neue Flugmuster erprobt. Mit der Wiederaufrüstung ab 1933 wuchs die Erprobungsstelle der Luftwaffe zum mit 190 Quadratkilometern weltweit größten und modernsten Testzentrum auf.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die durch Bombenangriffe und Sprengungen schwer zerstörten Anlagen von den Sowjets weitgehend demontiert. Einige Bereiche übernahmen die sowjetischen Streitkräfte für ihre Fliegerhorste. Andere Areale wurden zivil genutzt. Nach dem Ende der DDR und dem Abzug der Sowjettruppen haben ehrenamtliche Luftfahrtenthusiasten in den Neunzigerjahren das Luftfahrttechnische Museum Rechlin gegründet. Zahlreiche Großexponate mit Bezug zur Region und zur historischen Stätte werden hier gezeigt. Darunter viele Leihgaben des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr Gatow, mit dem eine enge Partnerschaft besteht.
Seit 2015 zeigt das Museum den Propeller einer USUnited States-amerikanischen Boeing B-17 Flying Fortress, die im August 1944 nach Flaktreffern auf der Müritz notwassern musste. Knapp 80 Jahre später sollte auch der Wright 1820 Cyclone-Motor des USUnited States-Bombers in einer gemeinsamen Aktion des Museums mit Pioniertauchern der Bundeswehr geborgen werden und nach der Restaurierung seinen Platz im Museum finden.