Rückendeckung für die Kampfverbände
Deutschland übernimmt Verantwortung: Für die NATONorth Atlantic Treaty Organization Response Force 2022 bis 2024 stellt die Bundeswehr mehr als 16.000 Soldatinnen und Soldaten bereit. Der Schwerpunkt liegt – nicht nur zahlenmäßig – auf dem Gefechtsverband. Ihm zur Seite steht eine Vielzahl nationaler Unterstützungskräfte: gemeinsam für eine erfolgreiche Auftragserfüllung.
Die NATONorth Atlantic Treaty Organization Response Force ist die schnelle Eingreiftruppe der NATONorth Atlantic Treaty Organization. Multinational aufgestellt, ist sie weltweit schnell und wirksam einsetzbar, ob im internationalen Konfliktmanagement oder zur Verteidigung eines NATONorth Atlantic Treaty Organization-Partners. Deutschland ist verantwortliche Rahmennation und wesentlicher Truppensteller für die NRFNATO Response Force 2022 bis 2024 und die VJTFVery High Readiness Joint Task Force 2023.
Akteure im Hintergrund: Die nationalen Unterstützungskräfte
Ob Logistik, Sanitätsdienst, Force Protection für Wach- und Sicherungsaufgaben, Militärpolizei oder ITInformationstechnik-Truppe: Nationale Unterstützungskräfte wirken im Hintergrund. Doch ihre Dienstleistungen bilden die Basis dafür, dass die Kampfverbände ihren Auftrag wirksam erfüllen können.
Keine Durchhaltefähigkeit ohne robuste Logistikkette
Generalmajor Gerald Funke, Kommandeur des Logistikkommandos der Bundeswehr, hat die Gefechtsstandübung des Logistikregiment 1 in Lohheide besucht. Das Regiment ist für die NRFNATO Response Force 2022 bis 24 geplant und wird im Alarmierungsfall alle nationalen Unterstützungskräfte führen. Ein Gespräch über neue Fähigkeiten und Herausforderungen für die Logistik.
5 Fragen an
Generalmajor Gerald Funke, Kommandeur des Logistikkommandos der Bundeswehr
Stichwort NATONorth Atlantic Treaty Organization Response Force: Wo liegt die größte Herausforderung für die Logistik?
Wird die NRFNATO Response Force alarmiert, müssen wir in sehr kurzer Zeit für einen sehr großen Gefechtsverband ein robustes System logistischer Leistungen neu aufbauen und belastbar bereitstellen – und zwar in einem Szenario, das wir noch nicht kennen. Welchen Auftrag haben die Gefechtsverbände? Wie weit entfernt liegt der Operationsraum? Welche Versorgungswege – Schiff, Schiene, Straße, Lufttransport – stehen uns offen? Können wir über den Host Nation Support auf Infrastruktur wie beispielsweise Materiallager oder Kasernen zurückgreifen?
Das alles ist neu. In den Einsätzen der vergangenen Jahrzehnte wussten wir in der Regel, was uns erwartet, auf welche Dienstleister wir uns zivil abstützen können. Und wir haben meist aus einer festen Basis operiert. Ziel und Auftrag für die Logistik sind aber gleich: Den kämpfenden Einheiten den Rücken freizuhalten und sie durchhaltefähig zu versorgen.
Die Gefechtsverbände der NRFNATO Response Force sind multinational aufgestellt. Gilt das auch für die Logistik?
Aus NATONorth Atlantic Treaty Organization-Sicht ist die logistische Versorgung der Truppe eine nationale Aufgabe. Das ist auch grundsätzlich sinnvoll, denn jede Nation hat eigene Waffensysteme und Geräte, eigene ITInformationstechnik, eigene Verfahren. Aber alle Fahrzeuge nutzen den gleichen Treibstoff. Gemeinsam mit unseren Bündnispartnern suchen wir daher immer auch nach multinationalen Lösungen. Beim Treibstoff kann das ein ziviler Dienstleister sein, der die nationalen Streitkräfte entweder direkt beliefert oder an einem zentralen Ort am Einsatzgebiet den Treibstoff in Tanklagern zur Abholung bereitstellt. Alternativ kann auch ein Bündnispartner diese Aufgabe für alle anderen Nationen übernehmen oder es gibt eine Mischung aus beidem.
Combat ready: International einsatzbereit nach NATONorth Atlantic Treaty Organization-Standards
Regelmäßig müssen Kampfverbände ihre Einsatzfähigkeit und Einsatzbereitschaft – combat readiness – unter Beweis stellen. So ist gewährleistet, dass multinationale Verbände einheitliche Standards aufweisen und ein militärischer Auftrag wirksam erfüllt werden kann. Auch Unterstützungsverbände können sich nach NATONorth Atlantic Treaty Organization-Kriterien zertifizieren lassen.