Neue Mannschaftsdienstgrade: Erste Korporale befördert
Neue Mannschaftsdienstgrade: Erste Korporale befördert
- Datum:
- Ort:
- Burg
- Lesedauer:
- 3 MIN
Im Logistikbataillon 171 in Burg wurden heute die ersten vier Korporale der Bundeswehr ernannt. Vier Soldaten der Streitkräftebasis erhielten den neuen Dienstgrad in der Mannschaftslaufbahn. Eine große Auszeichnung und ein historischer Moment, so der Kommandeur, Fregattenkapitän Michael Hinz.
„Ich bin sehr stolz, der erste Korporal der Bundeswehr zu sein“, freut sich Tino Kossack. Der 33-jährige Transportsoldat und gelernte Fahrzeuglackierer dient in der 1. Kompanie vom Logistikbataillon 171 in Burg. Er ist der erste Soldat der Bundeswehr, der am 1. Dezember in den neuen Mannschaftsdienstgrad Korporal befördert wurde. Er sagt: „Als der Kompaniechef mir gesagt hat, dass ich für die Beförderung vorgeschlagen werde, war ich stolz und dankbar für die Anerkennung und das Vertrauen.“
Neben Kossack wurden drei weitere Kameraden aus demselben Bataillon – ein Heeresuniformträger, ein Marineuniformträger und ein Luftwaffenuniformträger – heute ebenfalls zum Korporal ernannt. Der neue Dienstgrad ergänzt seit dem 30. September 2021 die Laufbahn der Mannschaften im Truppendienst.
Die ersten vier Korporale der Bundeswehr
Die Beförderung der vier Soldaten fand im Rahmen des Quartalsantretens des Logistikbataillons 171 in der Clausewitz-Kaserne statt – aufgrund der aktuell stark steigenden COVID-19Coronavirus Disease 2019-Infektionszahlen in kleinerem Rahmen als ursprünglich geplant. Fregattenkapitän Michael Hinz, Kommandeur des Bataillons, sagte in seiner Ansprache an die angetretenen Soldatinnen und Soldaten: „Beförderungen und Auszeichnungen sind fester Bestandteil unseres Jahresabschlussantretens. Doch diesmal erleben wir einen historischen Moment. Die allerersten Korporale der Bundeswehr werden heute hier ernannt.“
Er lässt die Soldaten vortreten und liest die Ernennungsurkunden vor. Gemeinsam mit den jeweiligen Kompaniechefs steckt er den frisch beförderten Kameraden die neuen Schulterklappen mit dem einzelnen breiten Streifen auf. „Eine wenig ungewohnt sehen die Schulterklappen ja aus. In der Amtshilfe wird es da bestimmt Fragen geben, welcher Dienstgrad Sie eigentlich sind“, sagt Hinz und erhält ein „O ja“ zur Antwort. Denn vorher hatte noch keiner der frischen Korporale die neuen Dienstgradabzeichen gesehen.
Beförderung der Besten unter den Besten
Die Auswahl sei nicht leichtgefallen, betont der Kommandeur: „Wir haben in unserem Bataillon viele bewährte Mannschaftssoldatinnen und -soldaten. Die heute hier beförderten Kameraden aus Nachschub, Instandsetzung und Transport haben sich dabei in besonderer Weise hervorgetan: leistungsstark, verantwortungsbereit und einsatzerfahren.“ Er ergänzt: „Auch wenn heute nicht alle befördert werden können, die es verdient haben: Wir schätzen Ihren Dienst und Ihre Leistung für die Bundeswehr.“
Neben den Vorschlägen der Kompaniechefs gab es auch die Möglichkeit zur Eigenbewerbung qualifizierter Oberstabsgefreiter. Die Entscheidung fiel nach dem Prinzip der Bestenauslese in einer Auswahlkonferenz im Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr. Zusätzlich zur charakterlichen Eignung und einer herausgehobenen Aufgabe mussten die Kandidaten seit mindestens sieben Jahren Soldat bei der Bundeswehr sein und eine Restdienstzeit von mindestens drei Jahren haben.
Eine Besonderheit: Die Beförderung ist nur innerhalb des eigenen Verbandes möglich. Nur wer sich bereits in einer bestimmten Einheit bewährt hat, kann dort als Korporal mehr Verantwortung übernehmen. Zudem sind die neuen Dienstgrade Soldatinnen und Soldaten im Truppendienst vorbehalten.
Mehr Komplexität und Verantwortung für Mannschaften
Neben den Korporalen wird es zukünftig auch Stabskorporale in der Bundeswehr geben. Der Hintergrund: Die Aufgaben der Mannschaftssoldatinnen und -soldaten sind in den vergangenen Jahrzehnten vielfältiger und komplexer geworden. Zugleich haben sich die Verpflichtungszeiten deutlich verlängert. Die beiden neuen Dienstgrade tragen dieser Entwicklung Rechnung. Für leistungsstarke Mannschafter im Truppendienst ist nun nicht mehr beim Oberstabsgefreiten das Ende der Karriereleiter erreicht. Ihnen stehen zwei weitere Beförderungsstufen offen. Zugleich können verantwortungsvolle Aufgaben genauer abgebildet und auch leistungsgerechter bezahlt werden.
Hinz erläutert: „Ab einer bestimmten Verpflichtungszeit ist in den vergangenen Jahren nahezu jeder Mannschaftssoldat zum Oberstabsgefreiten befördert worden, oft bereits nach wenigen Jahren. Bei Verpflichtungszeiten mit bis zu 25 Jahren schafft die Aufstiegsmöglichkeit zum Korporal neue Anreize für Weiterbildung und Qualifikation – ein wichtiger Schritt für mehr Attraktivität und eine leistungsstarke Truppe.
Weitere Korporalsdienstposten im neuen Jahr
Im Logistikbataillon 171 sollen zum 1. April 2021 weitere fünf bis sechs neue Korporalsdienstposten besetzt werden. Das Interesse ist groß. Auch Korporal Kosseck bleibt ehrgeizig: „Ich werde weiter mein Bestes geben, um vor meinem Dienstzeitende 2027 Stabskorporal zu werden.“