Zwischen Himmel und Erde

Die multinationale Übung Mountain Hornet 2023 in den Alpen

Bei Mountain Hornet vom 17. bis 28. Juli 2023 im Berchtesgadener Land stellen Gebirgsjäger, Piloten und Kräfte der Elektronischen Kampfführung ihre Zusammenarbeit auf den Prüfstand – in ständigem Kontakt zwischen Himmel und Erde. Neben der Bundeswehr sind auch Soldatinnen und Soldaten aus Österreich und Schweden beteiligt.

Ein NH-90 schwebt über eine Wiese zwischen den Alpen, dabei schaut ein Soldat aus der Seitentür.

Gebirgsjäger müssen auch unter fordernden Bedingungen kämpfen können und durchsetzungsfähig sein – und das wird bei Mountain Hornet trainiert. Taktische Unterstützung erhalten sie von Kräften der Elektronischen Kampfführung und aus der Luft: denn Funkaufklärung und eine koordinierte Luftunterstützung sind entscheidende Faktoren beim Kampf im alpinen Gelände.

Bei Mountain Hornet 2023 werden erstmals seit über 25 Jahren ein Mehrzweckhubschrauber NHNATO-Helicopter-90 sowie Eurofighter und Tornado-Kampfjets über dem Berchtesgadener Land gemeinsam mit den Gebirgsjägern operieren. Die schnell wechselnden Wetterverhältnisse im Hochgebirge und die anspruchsvollen Anflugschneisen fordern den Pilotinnen und Piloten dabei einiges ab.

Geübt wird auf dem einzigen Hochgebirgsübungsplatz der Bundeswehr, der Reiteralpe. Um unerkannt zu bleiben, bewegen sich die Soldatinnen und Soldaten überwiegend nachts. Hunderte Höhenmeter müssen in der Dunkelheit überwunden werden, um ans Ziel zu kommen – auch unter ständigem Feindkontakt.

Schutz durch Elektronische Kampfführung

Die Kräfte des Joint Fire Support koordinieren die Luftunterstützung und halten somit den Kontakt zwischen Himmel und Erde. Spezialistinnen und Spezialisten der Elektronischen Kampfführung sorgen zusätzlich dafür, dass die Luftunterstützung effektiv geleistet werden kann. Sie fangen feindliche Funksignale ab und identifizieren so mögliche Ziele. Auf Basis dieser Aufklärungsergebnisse trifft der Zugführer der Bodentruppen seine Entscheidungen. Die Technik ermöglicht es außerdem, einen unsichtbaren Schutzschirm um die eigenen Kräfte zu spannen. Feindliche Signale werden auf bestimmten Frequenzen gestört, um beispielsweise die Auslösung eines Sprengsatzes aus der Distanz zu verhindern.

Wie die Zusammenarbeit zwischen Bodentruppen, Luftunterstützung und Elektronischer Kampfführung praktisch aussieht, zeigt die dreiteilige Video-Miniserie zur Übung Mountain Hornet 2023. Wir nehmen euch mit auf die Reiteralpe, damit ihr die Kriegsführung im Hochgebirge hautnah miterleben könnt. Viel Spaß beim Reinschauen!

Ausrüstung und Technik bei Mountain Hornet

Der fiktive Kampf um die Bergstation in den Alpen erforderte einiges an Technik und Ausrüstung: Während der Übung flogen unter anderem Bundeswehrjets vom Typ Eurofighter. Eine koordinierte Luftunterstützung gehört zu den entscheidenden Faktoren beim Kampf im alpinen Gelände.

Eine Aufzählung, was bei Mountain Hornet noch alles im Einsatz war.

Rückblick

Die Übung Mountain Hornet ist die einzige Übung in Europa, die eine 72-stündige Durchlaufübung ist und eine weiterlaufende Lage hat“, sagt der Leiter von Mountain Hornet 2023, Major David. Das bedeutet, die Soldatinnen und Soldaten sind 72 Stunden auf sich selbst gestellt, müssen draußen schlafen und jederzeit mit einem gegnerischen Angriff rechnen.

Das Besondere an Mountain Hornet ist: Hier können JTACS in Zusammenarbeit mit der Kampftruppe, mit Soldaten der Elektronischen Aufklärung, Tragtieren sowie verschiedensten Luftfahrzeugen gemeinsam üben – unter realistischen Bedingungen im Hochgebirge.