Das mobile Corona-Test-Team der Bundeswehr
Das mobile Corona-Test-Team der Bundeswehr
- Datum:
- Ort:
- Gera
- Lesedauer:
- 2 MIN
„Ich habe mich freiwillig gemeldet, weil ich finde, das ist eine gute Sache“, sagt Oberfeldwebel Patrick Fischer. Er ist Soldat in der Sanitätsstaffel 1 in Frankenberg, Sachsen. Zurzeit hilft er an einer Drive-in-Teststation im thüringischen Gera und besucht dort auch Patienten mit Infektionsverdacht zu Hause.
Wer an sich selbst die typischen, grippeähnlichen Symptome einer COVID-19Coronavirus Disease 2019-Infektion feststellt, kann trotzdem nicht einfach in die Drive-in-Teststation fahren. Damit man getestet wird, benötigt man eine Überweisung vom Hausarzt oder eine Aufforderung durch das Gesundheitsamt.
Viele Patientinnen und Patienten kommen allein angefahren. Manchmal jedoch sitzt gleich eine ganze Familie im Auto. Denn wenn alle in einem Haushalt leben, müssen auch alle getestet werden.
Erfolgskontrolle: Würgreflex
Das ist nicht immer angenehm: „So seltsam es klingt – wenn der Patient würgt, wissen wir, dass wir einen ordentlichen Rachenabstrich genommen haben“, erklärt Oberfeldwebel Patrick Fischer. Der ausgebildete Notfallsanitäter weiß, wie wichtig es ist, mit dem Teststäbchen tief in den Rachen zu kommen. Außerdem muss genug Material gesammelt werden. Eine kurze Berührung mit dem Wattestäbchen reicht dafür nicht aus.
Gut geschützt zum Hausbesuch
Bei der Arbeit an der Drive-in-Teststation tragen die Soldaten und Soldatinnen einen Ganzkörperschutzanzug. Dazu kommen Handschuhe, Schutzbrille und mindestens eine FFP2-Maske, das„filtering face piece“ der Klasse 2 von drei zum Schutz vor gesundheitsschädlichen Stäuben und Aerosolen bis zu einer Größe von 0,6 μm. Das sieht nach Gefahr aus, ist aber auf dem großen Parkplatz mit den weißen Zelten keine Überraschung für die Menschen, die zum Test kommen. Anders wird es, wenn die Sanitätssoldaten und -soldatinnen Hausbesuche machen. Seit dem 1. April gibt es in Gera die „Fliegenden Teams“. Sie testen Menschen, die selbst nicht die Möglichkeit haben, zur Teststation zu kommen.
Um sieben Uhr morgens holen die Uniformierten eine Liste der für den Test vorgesehenen Personen im Gesundheitsamt ab. Dann werden sie mit einem Rettungswagen des Arbeiter-Samariter-Bundes zu den Patienten nach Hause gefahren. Vor dem Auto, draußen vor der Haustür, ziehen sie sich ihre Schutzkleidung an – und nach getaner Arbeit wieder aus, damit nichts kontaminiert wird.
Besondere Herausforderung: Alten- und Pflegeheime
Nicht nur bei Menschen unter häuslicher Quarantäne entnehmen die Angehörigen der Sanitätsstaffel Frankenberg Proben – auch bei Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen. Viele der alten Menschen sind bettlägerig, einige an Demenz erkrankt. Hier brauchen die Soldaten und Soldatinnen Fingerspitzengefühl, um den Patienten ihre Angst zu nehmen. „Wir nehmen uns die Zeit für ein Gespräch und setzen uns auch mal zu den Menschen. Dann machen alle mit“, sagt Oberfeldwebel Fischer. Generell hat er bisher nur positive Erfahrungen gemacht. Er freut sich, dass er den Menschen direkt helfen kann.
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