Rückverlegung MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali

Behandlung zwischen Umzugskisten

Behandlung zwischen Umzugskisten

Datum:
Ort:
Mali
Lesedauer:
2 MIN

Zum Ende des Bundeswehreinsatzes in Mali wird das Feldlager in Gao immer mehr verdichtet. Verschiedene Einrichtungen ziehen innerhalb des Camps um, auch die mobile Sanitätseinrichtung. Ein großer Teil an medizinischer Versorgung bleibt aber gewährleistet, bis die letzten deutschen Soldatinnen und Soldaten Mali verlassen.

Ein Soldat steht in einem Behandlungsraum vor einem Regal mit medizinischen Produkten

In der mobilen Sanitätseinrichtung von Camp Castor kann der Truppenarzt das Personal des Einsatzkontingentes der Bundeswehr bis zum Ende des MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali-Einsatzes behandeln. Auch chirurgische Eingriffe und eine Intensivbehandlung sind weiterhin möglich.

Bundeswehr/Marc Tessensohn

Die mobile Sanitätseinrichtung – von Bundeswehrangehörigen wird sie auch Role 1+ genannt – sieht aus wie eine kleine Krankenhausstation: Es gibt eine Medikamentenausgabe, Behandlungsräume, einen OP-Saal, Intensivstation und natürlich auch ein kleines medizinisches Labor. Sie ist praktisch die „Hausarztpraxis“ der Soldatinnen und Soldaten im Camp. 

Doch weil die Bundeswehr bis Jahresende aus Mali abziehen wird, rücken schon jetzt im Feldlager alle enger zusammen. Auch die Sanitätseinrichtung wechselt deshalb ihren Standort. Einiges an medizinischer Ausrüstung wurde schon zusammengepackt: Infusionsständer, Verbandsmaterial und medizinisches Gerät sind in Umzugskartons gewandert.

Auch für Notfälle gerüstet

Trotz des laufenden Umzuges wird weiterbehandelt – die Gesundheitsversorgung der deutschen Soldatinnen und Soldaten wird bis zum letzten Tag des MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali-Einsatzes gewährleistet. Meist muss sich der Truppenarzt nur um kleinere Verletzungen kümmern, doch für Notfälle steht sogar noch ein Operationsraum zur Verfügung. Nur der Zahnarzt ist schon vor einigen Wochen aus Camp Castor abgereist. 

Medikamente bis zum Schluss

Doch die Ärzte in Camp Castor kümmern sich nicht nur um Prellungen, Hautausschläge oder eingewachsene Zehennägel: Sie sorgen auch für die Medikation der Soldatinnen und Soldaten des Einsatzkontingents. Dabei geht es nicht nur darum, akute Krankheiten zu behandeln – auch die Vorsorge ist wichtig.

Denn Mali liegt in Zentralafrika, also in einem Malaria-Risikogebiet. Daher müssen alle Soldatinnen und Soldaten aus Deutschland bis nach Ende ihres MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali-Einsatzes das Medikament Malarone einnehmen, das einer schweren Malaria-Infektion vorbeugt. 

Auch Schmerzmittel, Sonnenschutzcreme und Insektenspray werden weiter in der Sanitätseinrichtung vorgehalten. Nach wie vor würden große Bestände an Medikamenten und Verbandsmaterial in Camp Castor gelagert, so der leitende Sanitätsoffizier, Oberfeldarzt Ronald E.*

Eine Soldatin packt einen Karton mit medizinischen Produkten

Hauptfeldwebel Rahel B.* stellt Medikamentenpakete für die Soldatinnen und Soldaten des deutschen MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali-Einsatzkontingentes zusammen. Sie können ihre Medizin in der Medikamentenausgabe der Sanitätseinrichtung abholen.

Bundeswehr/Marc Tessensohn
Eine Soldatin greift in ein Regal mit medizinischen Produkten

Drei Monate vor Ende des MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali-Einsatzes wird festgelegt, welche Medikamente die Soldatinnen und Soldaten im Camp Castor bis zum Ende ihres Einsatzes brauchen. Alles andere wird nach Deutschland gebracht – oder malischen Kliniken übergeben.

Bundeswehr/Marc Tessensohn

Was nicht mitkann, wird gespendet oder verkauft

Viele Arzneimittel können nicht zurück nach Deutschland mitgenommen werden, da sie während des Rücktransportes nicht durchgängig gekühlt oder angemessen gelagert werden können. Deshalb wurde ein Weg gefunden, die überzähligen Medikamente der zivilen Klinik in Gao zur Verfügung zu stellen.  

*Namen zum Schutz der Personen abgekürzt.

von Karin Stöckle

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